Ab ins Abenteuer
Storm River - Wildernes, 22.11.2016 Wetter: 25 C ° ⛅️ ☔
Tagesziel: 200 Km - N2
Wir haben erstaunlich gut geschlafen in unserem Zelt, bis 6.00 Uhr. Danach noch ein wenig "rumdösen" und zu den Duschen rübergehen, die allerdings gleich nebenan liegen. Sauber, wie auf einem guten Campingplatz. Danach Frühstück auf der Terrasse. Für mich ein "gesundes Frühstück" mit Müsli und Orangensaft und für Herrn Erdmann Rührei mit Schinken und dazu einen Kaffee. Danach unsere Sachen im Auto verstauen und zum Storm River Mouth fahren. Eine ca. 10 km lange Stichstraße führt westlich der Paul Sauer (Storm River) Bridge hinunter. Auf den letzten Kilometern hat man eine atemberaubende Aussicht.
Am Ende der Straße findet sich ein Campingplatz und Cottages. Schade, dass ich nicht vorher gesehen habe, welch eine gigantische Aussicht man von diesem Campingplatz hat! Am Parkplatz liegt noch ein Restaurant mit grandioser Aussicht und unsere Kanu-Adventure Point. Wir melden uns am Canooing Treffpunkt und bekommen unsere Sicherheitswesten und wasserfeste Rucksäcke für unsere Wertsachen. Kleidung etc. kann an der Station hinterlegt werden. Wertsachen sind allerdings nicht beaufsichtigt, daher mitnehmen! Danach folgt eine erste Einweisung bzw. Verhaltensregeln. Dann geht's los. Unsere Gruppe sind ca. 15 Leute, hauptsächlich Südafrikaner.
Kleiner Tipp: Durch die Buchung im Backpacker haben wir Geld gespart. 100R im Backpacker als Vermittlungsgebühr und dann vor Ort 800R.
Bevor wir allerdings in ein Kanu steigen können, müssen wir mit unseren Paddeln erst einmal zur Anlegestelle immer schön auf einem kleinen, steilen Pfad den Hang hinauf. Auch nichts für Angsthasen ist der Fußweg über die Suspension Bridge, einer Hängebrücke über den Storm River. Nach ca. 20 Minuten und 2 km Fussmarsch (uffz!) Ziel erreicht. Wir werden bereits erwartet und erhalten auch hier nochmals eine kleine Einweisung.
Das Wetter zeigt sich bisher noch nicht von seiner besten Seite. Es ist ziemlich kühl und regnerisch. Trotzdem ziehen wir "Mädels" den Bikini an, denn das Wasser steht im Kanu auf den Sitzflächen. Und wer läuft schon gerne mit einem nassen "Hintern" zurück ... ;)
Allerdings erwartet uns nicht ein glasklares und kristallblaues oder türkisgrünes Wasser, sondern eine braune Brühe. Kommt von dem Eisengehalt in den Bergen, das ausgewaschen wird und in den
Fluss zurückläuft. Schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber es riecht "Gott sei Dank" neutral. Nachdem wir ein bisschen paddeln geübt haben, dürfen wir alle los. Zwischen den Schluchten geht es
zunächst in eine Felsgrotte, wo irgendeine besondere Fischart lebt. Leider habe ich nicht so genau aufgepasst, um welche Art es sich hier handelt. Ich habe nur noch mitbekommen, dass sie
besonders gut schmecken sollen.
Wie gesagt, ist das Wetter nicht gerade sonnig und warm, aber durch das paddeln wird es langsam etwas wärmer. Trotzdem kann ich mich nicht entschließen, mich den anderen anzuschließen und auf dem
Bauch auf einer Luftmatratze zu einem Felsvorsprung zu paddeln. Soviel Enthusiasmus habe ich dann doch nicht. Brrrrr!
Herr Erdmann ist sowieso nicht so gerne im Wasser, sondern lieber an Land und leistet mir Gesellschaft. Wir schauen den Anderen zu, wie wie vom Felsen springen oder im Wasser plantschen.
Seltsamerweise ist das Wasser ruhig und still, bis sich ein Strudel bildet und dann wie bei einem kleinen Wasserfall aufwirbelt und in die entgegengesetzte Richtung läuft. Danach wird es wieder
"abgezogen" und läuft dann wieder flussaufwärts in ruhigem Gewässer um nach einigen Minuten wieder die Gegenrichtung anzutreten. So etwas habe ich bisher noch nicht gesehen. Nach kanpp 2 Stunden
geht es wieder zurück zur Anlegestelle.
Zwischenzeitlich haben auch die Japaner den Weg hierher gefunden und quälen sich mit ihren Schüh'chen die Wege entlang. Für die ganzen älteren Herrschaften ist das nicht gerade der beste Weg und
ziemlich rutschig. Wir finden den Weg zurück zum Treffpunkt, auch wenn wir wegen meinen Foto-stopps die Gruppe zwischenzeitlich verloren haben. Unsere nassen Sachen ziehen wir dann am Waldrand
auf dem Rückweg aus dem Nationalpark aus. Danach geht es weiter Richtung Plettenberg und Knysna, zum nächsten Ziel des Tages.
Wir verlassen den Storm River Mouth und bleiben weiter auf der N2. Ca. 9 km westlich der Abzweigung der R102 geht es zur Bloukrans River Bridge. Mit 216 m die höchste Brücke an der Garden Route
und Treffpunkt für Adrenalin Junkies. Hier darf, wer will, sich gerne an einem Gummiseil in die Tiefe stürzen. Bungee Jumping für Fortgeschrittene.... Den Abstecher schenken wir uns, denn wir
wollen ja heute noch an unserem nächsten Ziel ankommen. Nach der Bloukrans Brücke (vor der Toll-Station) beginnt das West Kap bzw. Wes Kaap. Vorbei geht's am Natures Valley, aber immer auf der
N2.
Um die Mittagszeit trudeln wir dann in Plettenberg Bay ein. "Das deutsche Rentnerparadies", wunderschön gelegen, aber für meine Begriffe kein Ort, um dort wirklich lange zu bleiben. Aber der
kilometerlange Strand in "Plett" ist superklasse. Das Strandlokal auch. Wir genehmigen uns jeder einen super Hamburger mit Pommes. Der Laden ist maritim angehaucht und hat superwitzigen
Eingangstüren zur Toilette. Auf der einen Tür steht: "blah" - auf der anderen " bla, bla, bla, bla, bla ...." Jetzt kann sich jeder denken, für wen welche Tür bestimmt ist. :)
Einen Espresso nehmen wir dann an der Strandpromenade nebenan, dann machen wir uns weiter auf den Weg. Ziel Knysna (für mich "Waterfront in Kleinformat"). In Knysna bummelt man am besten um die Shopping Area herum, trinkt einen Kaffee und schaut den Leuten zu. Ich entscheide mich für das Erstere, Herr Erdmann für die zweite Variante. Mein Shoppingbummel ist von Erfolg gekrönt und ich erstehe ein tolles Sommerkleid.
Wir machen ebenfalls einen kleinen Abstecher zu den Knysna Elefants - allerdings zahlen wir weder Eintritt noch verbringen wir Zeit mit und bei den Elefanten, denn das haben wir ja bereits bei früheren Touren gemacht. Wir sagen nur mal kurz "Hallo", damit Herr Erdmann auch noch ein paar Elefanten auf dieser Reise sehen kann.
Dann müssen wir uns sputen, denn wir wollen ja heute auch irgendwo schlafen. Mein Anspruch ist ja auf der Reise immer eine besondere Unterkunft zu buchen, kein 08/15 B&B. Ich habe eine Luxus-Tented Loge gefunden, ca. 45 km entfernt in der Nähe von Wilderness, aber wir finden den Weg nicht.... Im Ort kann uns niemand weiterhelfen. Der Ort besteht nur aus ein paar Häusern. Ein netter Herr schickt uns ca 15 km Kilometer weiter in eine ganz andere Richtung, wo er von einer Übernachtungsmöglichkeit gehört hat. Fehlanzeige. Irgendwann landen wir nach telefonischer Streckenbeschreibung auf einer Farm in Hoekwil und werden herzlich begrüßt. Das Safari Zelt ist wieder mal der Hammer, der Ausblick auf den See und die Outeniqua Berge auch. Allerdings sind wir die einzigen Gäste und daher wird das wohl mit einem Abendessen nichts. Wir decken uns mit einer Flasche Wein für den Sundowner ein und bestellen Frühstück für morgen früh. Wenn wir heute Abend etwas essen wollen, müssen wir also zurück. Die Empfehlung der Chefin würden wir gerne folgen, aber auch hier versteckt sich das Lokal so gut, dass wir aufgeben und uns einen Tisch auf der Terrasse im "Salinas" sichern. Nicht nur das Essen war spitzenklasse, auch der Service. Es ist selten, dass ich wirklich komplett begeistert bin. Hier versteht jemand sein Handwerk. Da wir schon einen Wein zu unserem Essen getrunken haben, fällt der Sundowner aus. Die Flasche Wein wird eingepackt und schmeckt sicher auch noch morgen. Bevor wir schlafen gehen, hören wir noch eine Weile den Grillen zu und den quakenden Fröschen, die uns in den Schlaf begleiten. Schade, dass wir nur 1 Nacht bleiben. Ich hätte gerne noch in der Badewanne gesessen mit Blick auf den See....
Schöner Tag! Gute Nacht!
Reisekosten | gefahrene Kilometer |
Toll Fee: 45,- R / Eintritt National Park 100,- R Kanu Tour: 800,- + 100,- (Backpacker Tours) Burger: 230,- R, Kaffee 25,-, Restaurant 400,- R |
Start: 2.386 km Ende: 2.604 km |
Zigaretten 90,- R (Kleid in Knysna 380,- R) | TKM: 218 km |