Bohlendorf - Kap Arkona - Vitt, 09.06.2018 Wetter: 29 C ° ☀️
Kap Arkona
Unser heutiges Ziel lautet Kap Arkona. Auf der Halbinsel Wittow im Norden von Rügen gelegen, bezeichnet Kap Arkona eine 45 Meter hohe aus Geschiebemergel und Kreide bestehende Steilküste. Oft fälschlicherweise auch als Rügens nördlichster Punkt bezeichnet. Dieser liegt jedoch etwa einen Kilometer nordwestlich der Steilküste am Siebenschneider-stein, einem 165 Tonnen schweren Findling.
Das Kap Arkona gehört zur Gemeinde Putgarten und war schon zu Kaisers Zeiten ein Touristenmagnet. Das hat sich bis heute nicht geändert und so strömen jährlich ca. 800 000 Besucher an den nördlichen Zipfel. Um die Besuchermassen abzufangen, liegt am Ortseingang ein großer Parkplatz, denn das ca. 3 km entfernte Kap kann nur zu Fuß oder mit der kleinen Touristenbahn besucht werden. Wir entscheiden uns für die Bahn, ist erstens lustig und zweitens tun hinterher die Füße nicht so weh…
Die Leuchttürme prägen das Kap Arkona. Der kleinere Leuchtturm, auch Schinkelturm wegen seines Baumeisters bezeichnet, und der große Leuchtturm (Neuer Turm) stehen direkt nebeneinander. Im großen ist die Außenstelle des Rügener Standesamtes beheimatet. Wer will, kann sich anschließend auch in großen Steinfliesen mit Name und Hochzeitsdatum verewigen. Der dritte Leuchtturm, der Peilturm mit Glaskuppel, steht etwas Abseits Richtung Jaromarsburg. Ich liebe von jeher Leuchttürme, trotzdem verzichten wir auf die Besichtigung.
Interessanter sind die Bunkeranlagen der ehemaligen NVA. Überall schauen aus dem Boden gebogene Rohre heraus, wie in den Filmen
bei U-Booten.
Die Besichtigung entfällt, da leider momentan keine Führung ist und die Anlage geschlossen ist. Also gehen wir Richtung Steilküste. Eine Treppe führt direkt zur Steilküste hinunter, ist aber
gesperrt und darf momentan nicht genutzt werden. Aufgrund der Wettereinflüsse und geologischer Beschaffenheit, kommt es immer wieder zu großen Abbrüchen der Kreidefelsen. Wir haben zwar die Küste
gesehen, allerdings war der Blick vom Schiff entlang der Küste wesentlich imposanter. Daher gehen wir zurück und machen einen Abstecher im kleinen Fischerdorf Vitt.
Unheimlich idyllisch, aber logischerweise auch total touristisch. Neben Gaststätte und Café findet sich direkt am Hafen auch eine kleine Fischbude mit ein paar Sitzgelegenheiten. Wir klettern in den Bug eines Fischerkahns und machen es uns hier mit Getränken gemütlich. Von hier hat man einen grandiosen Blick auf das steile Kliff vom Kap Arkona. Der kleine Hafen und die Mole geben top Fotomotive ab. Ebenso die alten reetgedeckten Häuser und skurrilen Dekorationen. Zurück zum Parkplatz macht die kleine Bimmelbahn Halt am Rügenhof. Ein schönes Fotomotiv, aber ansonsten ziemlich uninteressant, mit Ausnahme der Holzschnitzerei.
Kap Arkona
Wer das Kap Arkona im Norden von Rügen besucht, ist nicht nur von der beeindruckenden Steilküste umgeben. Man befindet sich
ebenfalls auf den Spuren der wichtigsten „Kultstätte der Ranen“- die Jaromarsburg. Die slawische Jaromarsburg beherbergte bis 1168, die oberste Gottheit der Wenden, den
vierköpfigen Kriegsgott Svantovit. Der slawische Stamm der Ranen, der seit dem 9. Jahrhundert auch Rügen besiedelte, war sehr abergläubisch. In diesem Zusammenhang war die hölzerne Burg
am Kap Arkona eine bedeutende Orakelanlage, in der Svantovit einmal jährlich mit Hilfe seines mit Met gefüllten Trinkhorns von einem Priester zum Ausgang der Ernte befragt
wurde.
Die Jaromarsburg befand sich an der äußersten Spitze des Kap Arkonas, von dem in den letzten Jahrhunderten immer wieder große Teile in das Meer gestürzt sind. Daher ist heute fast nur noch
der Burgwall der Jaromarsburg sichtbar. Pro Jahrhundert verzeichnet man rund zehn bis 20 Meter Landabbruch. Daher stellt die derzeit sichtbare Fläche des Walles nur ungefähr ein Drittel der
ursprünglichen Ausdehnung dar.
Die Fischerdörfer Vitt und Putgarten waren vermutlich die dazugehörigen Siedlungen. Der Name Putgarten bedeutet „Unter der Burg“. Das Dorf Vitt steht unter Denkmalschutz und ist sehr
gut erhalten und bei den Urlaubern sehr beliebt. Im kleinen Hafen können Fahrten um das Kap Arkona mit Fischerbooten gebucht werden.
Museum im Leuchtturm Putgarten, Arkona 1, 18556 Putgarten
Fischerdorf Vitt
Das unter Denkmalschutz stehende Fischerdorf Vitt liegt nahe der nördlichsten Spitze der Halbinsel Wittow auf der Insel Rügen und gehört zum Flächendenkmal Kap Arkona. Es zählt zur Gemeinde Putgarten und liegt direkt an der Steilküste in einer Uferschlucht. Wahrscheinlich leitet sich der Name des kleinen Dorfes vom schwedischen "vittja" ab, was soviel wie Anlandestelle oder Landeplatz bedeutet. Denn Vitt war zu Beginn wirklich nur ein Landeplatz für die Fischer, die hier ihren Fang hier an Land brachten und verarbeiteten. Laut des dänischen Geschichtsschreibers Saxo Grammaticus soll Vitt schon im 10. Jahrhundert als Hafen und Handelsplatz für die slawische Jaromarsburg am Kap Arkona bestanden haben. Erstmal urkundlich erwähnt wurde Vitt im Jahre 1290, der Rüganer Fürst Witzlaw II. räumte dem Ort das Recht und die Freiheit des Fischfangs ein. Von 1806 bis 1816 wurde die kleine sechseckige Vitter Uferkapelle gebaut, sie ist das romantische Wahrzeichen des Ortes. Anlass für den Bau waren die Uferpredigten des Altenkirchener Pastors Ludwig Gotthard Kosegarten, der Besucherzustrom fand bei schlechtem Wetter keinen Platz mehr in den kleinen Fischerhütten, so entschloss man sich zum Bau dieses Kirchenkleinods. http://de.wikipedia.org/wiki/Vitt
Die Haltestelle befindet sich am Ortseingang von Vitt und von hier kann man die achteckige kleine Kapelle des
Ortes sehen. Die sehr einfache Kirche ist sehenswert und wird noch heute von den Einheimischen genutzt. Das Fischerdorf Vitt liegt direkt am Meer in einer Senke. Die reetgedeckten Häuser des
alten Fischerdorfes sind ein malerischer Anblick, aber auch hier hat der Tourismus Einzug gehalten. Überall werden geräucherte Fische, Fischbrötchen und Kaffee & Kuchen
verkauft.
Wir gönnen uns heute einen Kaffee direkt am Strand von Glowe. Nicht nur, dass man hier einen super Ausblick auf den Strand und die Ostsee hat, nein hier gibt es auch ein superschönes und modernes Restaurant - fast direkt auf den Strand gebaut. Die Strandperle bzw. Ostseeperle.
Ein supermoderner Glasbau - 1968 als Spannbetonbau erbaut und nach einer Sanierung im Jahre 2009 dann als Restaurant wieder eröffnet. Hier erwischen wir eine Ecke in der Lounge - windgeschützt und im Schatten - und ich genieße richtig meinen Kaffee. Nachdem wir etwa eine Stunde so vor uns „hingechillt“ haben, wechseln wir an einen Tisch, um unsere Nudeln zu essen. Echt lecker! Aber meinen super Loungeplatz wollte ich nicht hergeben. Notfalls hätte ich den Teller Nudel auch auf den Schoss genommen. Trotzdem - alles in allem ein schöner Tag!
Ostseeperle Glowe, Hauptstraße 42, 18551 Glowe
Reisekosten: |
gefahrene Kilometer |
Parken Kap Arkona: 4,- € Bahn zum Kap 10,- € Pommesfrites 2,50 p.P. Strandperle Kaffee, Drinks & Abendesse 24,- p.P. Hotelextras 11,- € Tanken 42,65 € |
Start: Ende: TKM: km |