Il mondo è fatto a scale, chi le scende e chi le sale.
Die Welt ist aus Stufen gemacht, der eine steigt sie hinab, der andere hinauf.
Desenzano
Desenzano - Sirmione, 07.06.24 Wetter: 29°C ☀️
Bei sommerlichen 29°C starten wir nach dem Frühstück zu einer Radtour. Theoretisch könnten wir den ganzen Tag auch auf dem Campingplatz bleiben, aber das wäre uns zu langweilig. Wir genießen es zwar vor dem Camper zu sitzen und zu relaxen oder zu lesen, aber das halte ich nur kurzfristig aus, dann muss ich etwas tun ...
Und Herr Erdmann muss mit - meistens jedenfalls. Deshalb fahren wir heute mit dem Rad in die andere Richtung des Campingplatzes, nach Sirmione, um die schöne Altstadt mit ihren zahlreichen Cafés, Restaurants, Geschäften und Sehenswürdigkeiten zu besuchen.
Da Sirmione auf einer Halbinsel liegt, die etwa 4 km lang, aber teilweise nur 200 Meter breit ist, schieben sich die Massen an Touristen alle Richtung Altstadt. Freie Parkplätze sind eher selten, wie wir bei unserem letzten Besuch festgestellt haben. Daher kann der Weg zu Fuß in die Stadt, zu all den Sehenswürdigkeiten, sich endlos hinziehen. Aber dieses Mal sind wir ja mit dem Rad unterwegs und haben "freie Fahrt".
Auf dem Weg zur Altstadt säumen Restaurants und Geschäfte bereits unseren Weg, bevor wir die Wasserburg, das Castello Scaligero, erreichen. Auch hier lange Warteschlangen, um die Burg besichtigen zu können. Wir haben bereits den Blick von der Scaligerburg auf die Stadt und die Wassergräben beim letzten Besuch genießen können, daher bahnen wir uns den Weg jetzt zur nächsten Eisdiele.
Die zu finden ist nicht schwer. Gefühlt jedes 3. Geschäft ist eine Eisdiele, die mit denen in Deutschland nicht zu vergleichen sind. Eisverkäufer laden zum Probieren ein, wobei es schwer fällt, eine Auswahl zu treffen. Zahlreiche Geschmacksrichtungen in den Auslagen laden zum Staunen ein. Natürlich nehmen wir das Angebot an und probieren.
Nachdem wir uns entschieden haben, landen jeweils 2 riesige Eiskugeln in der Tüte. Mit der Eistüte in der Hand suchen wir einen Platz, um unser Eis in Ruhe genießen zu können. Das ist nicht ganz einfach, denn die Touristen schieben sich förmlich vorwärts. Wir stehen unter einem Durchgang, werden jedoch von den Ladenbesitzern aufgefordert, uns hier nicht aufzuhalten, da wir die Schaufenster verdecken. (Diese sind mir im Dunkel des Durchgangs nicht einmal aufgefallen). Obwohl es nur Hotelgästen und Bewohnern gestattet ist mit dem Auto die Altstadt zu befahren, herrscht ziemlicher Verkehr - Touristen werden zu den Hotels gebracht oder abgeholt.
Daher zieht es uns Richtung Wasser, denn dort herrscht momentan etwas weniger Betriebsamkeit. Wir genießen den Blick auf den Gardasee, spazieren zu der Grotte di Catullo, um die Überreste einer römischen Villa sowie ein kleines Museum anzusehen, bevor auch wir eine kleine "Shopping Tour" unter- nehmen und ich eine Reisetasche und ein T-Shirt erstehe.
Bevor wir den Rückweg zu unserem Campingplatz antreten, statte ich der Pfarrkirche Santa Maria Maggiore einen kurzen Besuch ab und mache ein paar Fotos. Ich schaue mir auf Reisen unterwegs immer gerne Kirchen an, um die Kunstschätze und Malereien anzusehen und einen Moment innezuhalten, sich zu besinnen und die Stille zu genießen. Es ist wie das Eintauchen in eine andere Welt.
Eintauchen will ich auch zurück am Campingplatz, nämlich ins Wasser. Obwohl ich Herrn Erdmann nicht davon überzeugen kann, mit mir auf das SUP (Stand Up Paddle Board) zu steigen, hilft er mir immer, das Board aufzupumpen und zum See zu bringen. Ich genieße dann das Paddeln über den See und mein Mann schaut vom Strand aus zu oder genießt die Sonne an Land.
Dieser Campingplatz ist - entgegen unserer Annahme - tatsächlich ein toller Abschluss unserer Italienreise, da die Bereiche getrennt sind und somit jedem das bietet, was er in seinem Urlaub sucht. Für uns ist das in erster Linie - die Landschaft genießen, von Land und vom Wasser, sowie in Ruhe vor dem Camper zu sitzen und Kaffee oder das Grillen am Abend zu genießen.
Allerdings wurden wir heute Nacht von unzähligen Motten und Stechmücken in unserer Ruhe gestört. Der Nachbar hatte in seinem Wohnmobil so viele, dass er den Staubsauger bemüht hat, um den kleinen Biestern Herr zu werden. Wir konnten die Übeltäter hinter der Gardine ausmachen und entsorgen.
Vor dem Camper bei Kaffee und Kuchen sitzend, hatten wir viel Spaß, einen der Camping-Nachbarn zu beobachten. Der Herr war mir bereits am See aufgefallen, da er (geschätzte 70 Jahre) in einem Stringtanga mit Leoparden- Muster herumlief. Am Platz hüllte er sich dann in einen kunterbunten Umhang und mit seinen langen grauen Haaren, erinnerte er an die Flower-Power-Zeit der 70er Jahre. Auf jeden Fall war er sehr präsent und auffallend.
Da heute unser letzter Abend der Reise ist, wollen wir diesen Abend bei einem guten Essen im Restaurant hier auf dem Campingplatz ausklingen lassen. Das Restaurant verspricht, was es hält. Essen gut, Service freundlich und schnell und die Aussicht ebenfalls. Alles bestens. Wir beschließen, dass wir eines Besseren belehrt wurden und auch ein Campingplatz ganz schön sein kann und wir uns vorstellen können, hier einmal eine ganze Woche Urlaub zu machen. Vielleicht zusammen mit der ganzen Familie.
Städteinfo Sirmione
Sirmione ist ein wahres Schmuckstück und daher in jedem Reiseführer zu finden. Daher fehlt ein Besuch auch bei keinem der vielen Touristen, was zu Folge hat, dass die Altstadt sehr überlaufen ist und man fast nur deutsche (oder englische) Touristen hört. Sogar die Servicemitarbeiter haben sich auf die Gäste eingestellt und sprechen deutsch. Trotzdem ist die Halbinsel und Sirmione ein "Muss" bei einer Gardasee Reise.
Über die Zugbrücke entlang am Castello di Sirmione gelangt man direkt mitten ins historische Zentrum. Vorher sollte man aber dem Castello Scaligero, der Wasserburg mit den schwalbenschwanzartigen Zinnen, einen Besuch abstatten. Am Besten man kommt ziemlich früh, bevor die Massen an Touristen in die kleine Stadt mit nur ca. 8.500 Einwohnern, einfallen.
Die Scaligerburg, im 13. Jahrhundert erbaut, diente damals hauptsächlich zur Verteidigung und ist eine der schönsten und bekanntesten am Gardasee. Mittelalterliche und römische Ausstellungs- stücke sind zu besichtigen und vom 47m hohen Masino-Turm hat man einen grandiosen Blick über den Hafen von Sirmione.
Noch mehr Ruinen finden sich bei den Grotten des Catull, einer römischen Villa am nördlichen Ende der Halbinsel. Sie gehören zu den besterhaltenen Ruinen in Norditalien. Ein Museum mit Ausgrabungsstücken findet sich ebenfalls hier. In der Nähe des öffentlichen Strandes findet man an einem Abschnitt Thermalquellen, die hier in den See sprudeln.
Die Pfarrkirche Santa Maria Maggiore ist ebenfalls ein Besuch wert. Durch mittelalterliche Gassen liegt die Kirche in der Nähe der gleichnamigen Via Santa Maria Maggiore. Fresken aus dem 14. bis 16. Jahrhundert sowie religiöse Kunst sind hier zu besichtigen.
Und last but not least lädt Sirmione zum Shopping ein. Viele Boutiquen, Ateliers, Souvenirläden und nicht zuletzt die vielen Eisdielen runden einen Besuch ab.
Campingplatz ....
⛺️ CP: San Francesco Camping Village *****, Str.Vic.S.Francesco
25015 Desenzano del Garda
GPS: 45°27'56"N 10°35'41"E
27,- € mit ASCII Card + 0,80 Kurtaxe pP
Reisekosten: |
gefahrene Kilometer |
F&B: 65,- + 20,-Eis
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