Zu reisen bedeutet sich zu entwickeln – Pierre Bernardo
Los geht's
Planung über N2 - Grabouw - Caledon - Stormsvlei - Bonnievale nach Montagu 184 km / 2,5 Std. lt. Maps
Alternativ kann man die Route über Paarl - Worcester - Robertson nehmen, 175 km / ca. 2,5 Std.
Somerset West - Montagu, 23.05.21
Die schnellste Strecke führt uns über die N2 über den Pass nach Grabouw. Wir, das sind meine Bekannte Louise und ich. Normalerweise machen wir einen "Sonntagsausflug" - dieses Mal mit Übernachtung in Montagu.
Und warum Montagu? Weil wir im Internet hier ein nettes, kleines Guesthouse gefunden haben und gerne unterwegs sind, die Gegend zu erkunden. Montagu kennen wir bisher nur vom Durchfahren.
Was erwartet uns in Montagu?
Zunächst einmal unsere Unterkunft, etwas außerhalb vom Zentrum gelegen. Zum Cottage gehört ein Minigarten mit einer schönen Holzbank, von der wir einen schönen Blick in die Berge haben.
Wir beziehen ein süßes, kleines Apartment - mit einem Schlafzimmer und Doppelbett und eine Schlafcouch steht in der Wohnküche. Das große Doppelbett überlasse ich Louise und schlafe heute Abend freiwillig auf der Couch in der Küche, das gibt mir noch die Möglichkeit ein bisschen Hörbuch zu hören, ohne sie zu stören.
Auf dem Weg hierher haben wir ein paar nette Lokale und Geschäfte gesehen und deshalb wollen wir jetzt die Stadt "erkunden". Es geht kreuz und quer durch die Straßen zunächst mit dem Auto, später dann zu Fuß anhand eines Stadtplans, der uns zu den alten Kapholländischen Häusern führt und über ihre Geschichte berichtet. Leider kann man die meisten Häuser nur von außen anschauen.
Wir schauen jetzt erst einmal in einem netten Café vorbei und genießen den leckeren Kuchen. Danach wollten wir eigentlich an einer Fahrrad Tour teilnehmen, die allerdings wegen fehlender Teilnehmer abgesagt wurde. So machen wir einen Spaziergang zu dem kleinen See, den wir auf dem Weg zu unserer Unterkunft gesehen haben. Hier sollte man unbedingt einen kleinen stopp machen. Es gibt verschiedene Vogelarten zu beobachten.
Nach der Vogelbeobachtung finden wir eine Pizzeria, die ganz nett aussieht - allerdings sind innen die Tische sehr eng gestellt und es ist bereits fast alles ausgebucht. Wir hätten die Möglichkeit, an einem kleinen Tisch in der Nähe des offenen Feuers zu sitzen, aber das Risiko, uns hier eventuell mit Corona anzustecken, ist uns zu hoch. Wir hätten auch die Möglichkeit, draußen zu sitzen, aber das ist mir viel zu kalt. Sonst bin ich morgen krank. Also suchen wir uns ein anderes nettes Lokal.
Wir landen in einem ehemaligen Grand-Hotel, das zwar geschlossen ist, aber das Restaurant hat geöffnet. Zusammen mit zwei anderen Gästen sind wir die einzigen Gäste. Aber wir genießen die Küche und die Gastfreundschaft und ein nettes Gespräch mit dem Inhaber, der vor einiger Zeit von Gordons Bay nach Montagu ist, um dieses Restaurant zu übernehmen.
Nachdem wir schon zum Abendessen ein Glas Rotwein getrunken haben, beenden wir den Abend mit einem Schlaftrunk in unserer "Küche". Da finden doch sowieso immer die schönsten Abende statt...
Montagu - Somerset West, 24.05.21
Nach einem Frühstück auf der Terrasse, mit Blick in die Berge, machen wir uns auf den Rückweg. Bis Louise mit Packen und Morgentoilette fertig ist, mache ich nochmal einen Spaziergang mit Lilly um den Block. Dabei komme ich an einem schönen Garten, mit massenhaft Deko Krempel, vorbei. Und als freundlicher Mensch grüße ich die Besitzerin und sage ihr, wie toll ich ihren Garten und ihre Deko finde. Wir kommen ins Plaudern und sie lädt mich in ihren Garten ein. Dabei erzählt sie mir, dass sie das Haus verkaufen musste und jetzt ihren Garten , dh. die Pflanzen (in der Hauptsache Sukkulenten) und die Deko entsorgen muss. Wenn mir was gefällt, kann ich es haben. Ebenso die Pflanzen. Im Ernst?? Ich frage, ob ich ihr eine Statue, die in der Ecke steht, abkaufen kann. Ich kann - und sie führt mich durch den Garten und sie gibt mir jede Menge Deko- alles alt und teilweise verrostet - genau wie ich es mag. Ich bin im 7. Himmel.
Zurück, um Louise abzuholen und dann nochmals zu Christa, um den Kofferraum mit Deko und Pflanzen voll zu machen. Eine besonders große Statue, die erstens viel zu schwer ist und die erst noch aus dem hinteren Garten irgendwie nach vorne zur Straße muss, kann ich nächste Woche abholen. Ebenso viele weitere Pflanzen und Deko, das sie entsorgen will. Was habe ich denn für ein Glück? Es sind viele Dinge dabei, wie die Statue, die ich schon in Antik- Shops gesucht und nicht gefunden habe. Für diese 2. Tour sind zwar wieder ca. 700 Rand für Benzin und Übernachtung fällig, aber das ist es mir wert! Ich bin sooooooo glücklich. Diese Fahrt nach Montagu hat sich unerwartet als Glücksfall herausgestellt.
Dann wird es Zeit, uns auf den Rückweg zu machen. Wir wollen noch zur Greenland Farm in Swellendam, die uns die Besitzerin des Guesthouse empfohlen hat. Die Farm ist wirklich außergewöhnlich. Eine Mischung aus internationalen Souvenirs und Kunsthalle, Restaurant und Keramik-Shop. Einfach klasse. Superklasse ist auch die Kürbissuppe. Die beste Kürbis-Suppe, die ich je gegessen habe, dazu gibt es frisches, selbstgebackenes Brot. Wir sitzen zwar in der Halle, genießen aber einen super Blick über die Farm und auf die Berge. Es ist so schön, ich könnte hier den ganzen Nachmittag verbringen und auf die Berge schauen. Aber irgendwann müssen wir los, denn es gibt Bauarbeiten am Montagu Pass und wir wollen ja auch die Fahrt genießen.
Montagu
Montagu, eine kleine Stadt mit ca. 15.000 Einwohnern, 210 m über dem Meeresspiegel gelegen in der Gemeinde Langeberg, im Distrikt Cape Winelands der Provinz Westkap, Südafrika.
Die Stadt "Hinter dem Cogmans Pass" (Agter Cogmans Kloof) wurde 1851 gegründet und nach dem Kolonial-Sekretär der Kapkolonie, John Montagu benannt. Damals allerdings war der Pass noch schwierig zu befahren, bis 1877 Thomas Bain, ein Ingenieur, einen Tunnel durch den Berg sprengte. Auch heute noch fährt man über die R62 auf dieser Straße. Im Zweiten Burenkrieg wurde von den Briten dort ein Fort erbaut.
Heute besticht Montagu durch seine schönen und gut erhaltenen Häuser im kapholländischen und viktorianischen Stil. Eine besondere Atmosphäre erhält der Ort durch die netten Cafés und Restaurants und ihre Künstler, die Montagu für sich entdeckt haben.
Für sich entdeckt haben auch die Vögel den kleinen Teich und so herrscht insbesondere im Oktober ein reges Treiben und viele Vögel brüten dort. Es finden sich Afrikanische Graureiher, Ibisse Seidenreiher, Kuhreiher sowie Schwarzhalsreiher. Außerdem und Maskenwebervögel. Nett ist die kleine "Vogelbeobachtungshütte" mit einer Bank, um auch hier etwas entspannen zu können.
Relaxen kann man besonders schön auf dem idyllisch gelegenen Campground oder in einem der Gästehäuser. Ich mag Montagu und komme gerne wieder für ein entspanntes Wochenende.
FAZIT: Freundlichkeit zahlt sich immer aus!
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