Das Leben ist wie Fahrrad fahren,um die Balance zu halten, muss du in Bewegung bleiben. A.Einstein
Los geht's
Über die Autobahn fahren wir Richtung Süden - Route A7 / A 70 Fulda - Schweinfurt - Bamberg, 189 km / Knapp 2 Std. lt. Maps
Warum Bamberg?
Wenn schon 4 Tage frei und dann noch Geburtstag, dann soll es auch "schön" und es darf auch etwas mehr Aktion sein, als nur mit dem Wohnmobil bis zum nächsten See und "Chillen". Bisher haben uns die kleinen fränkischen Orte am Main richtig gut gefallen, deshalb setzen wir die Tour ins "Fränkische" fort und entscheiden uns nach Bamberg zu fahren, durch das wir bisher leider nur durchgefahren sind. Und ganz ehrlich - die Reiseberichte sind nicht übertrieben, es ist richtig schön hier!
Frankfurt - Bamberg-Bug, 30.7.2020 Wetter: 25 C ° ☀️
Gegen 13.30 Uhr fahren wir los mit Ziel Campingplatz Bamberg. Obwohl wir normalerweise bevorzugt auf Stellplätzen oder freistehen, fallen die Bewertungen für den Stellplatz in Bamberg nicht sonderlich positiv aus. Daher diesmal Campingplatz. Und für ein Geburtstags-Wochenende darf es auch mal etwas "schöner" sein, auch wenn der Platz mit etwa 25,- € zu Buche schlägt. Dafür gibt es aber auch Grünflächen, Strom, Wasser und Sanitäranlagen. Für den Blick aufs Wasser sind wir zu spät angereist, bzw. hier stehen die Dauercamper. Schade! Dafür finden wir einen Platz im Schatten unter einem Baum. Bevor wir jedoch auf dem Campingplatz einlaufen, machen wir noch einen kleinen Einkaufstopp. Außerdem will ich für meinen Mann die letzten kleinen Geburtstagsgeschenke besorgen. Dann muss ich das morgen nicht in der Stadt machen, wenn Herr Erdmann dabei ist... 😉
Für heute war "eigentlich" noch ein kurzer Rad Trip nach Bamberg geplant. Da wir jedoch 2 Nächte hierbleiben, verschieben wir die Tour auf morgen und entscheiden uns, dafür lieber heute Abend auf dem Campingplatz echte fränkische Küche zu genießen. Ganz in Ruhe und mit Blick aufs Wasser. So der Plan. Weniger Plan hat allerdings der Service und die Restauration am Campingplatz, was sehr schade ist. Das Restaurant ist geschlossen und es gibt daher nur Kleinigkeiten. Wir hatten uns so auf einen gemütlichen Abend mit Schäufele und einem frisch gezapften Bier gefreut. Man kann eben nicht alles haben. Deshalb machen wir es uns vor dem Wohnmobil gemütlich.
Bamberg, Freitag, 31. Juli 2020
Die Campinginsel liegt mit 500 m Uferlänge an der Regnitz, zwischen den Regnitz Auen am südlichen Ausgang des Ortsteils Bug der Stadt Bamberg. Nach dem Frühstück entscheiden wir uns für eine Radtour, entlang der Regnitz, nach Bamberg. Auch für ungeübte Fahrer ist es eine angenehme Strecke, die ohne große Steigungen ca. 6 km am Regnitz Ufer entlang und teilweise auch durch ein Stück Wald führt. Besonders interessant die kleine Fähre, die von unserer Seite auf die gegenüber liegende Seite mit dem Künstlerhaus führt. Leider ist es heute geschlossen.
Also nur ein paar Fotos machen und weiter Richtung Altstadt. Schließlich ist Bamberg Weltkulturerbe Stadt mit Sehenswürdigkeiten in Hülle und Fülle und einfach wunderschön.
Heute bekommt auch Herr Erdmann endlich im Hotel "Bruder Mühle" sein Schäufele und ich bestelle hausgemachte Semmelknödel mit Pfifferlingen. Echt superlecker! Und ein toller, kompetenter und ausgesprochen freundlicher Service. Selten erlebt - und das noch in einem Straßenlokal!!! Einfach Spitze.
Gut gestärkt geht es weiter zum Dom, zum alten Rathaus, das durch seine Architektur und seine Fresken etwas Besonderes ist und zur alten Hofhaltung. Dort in der Nähe lassen wir uns in einem Eis-Café nieder, flüchten aber kurz darauf, da - trotz Corona-Abstands-Regeln - die Gäste am Nachbartisch zu uns sprichwörtlich "Hautkontakt" haben (zwar nur per Ellenbogen, aber so nah muss es nun doch nicht sein...) Die Regeln gelten vermutlich nicht für Alle ...
Wir fahren noch ein wenig mit dem Rad durch die Stadt und beschließen, uns Bamberg von seiner schönsten Seite anzuschauen. Nämlich vom Wasser. Klein Venedig zum Beispiel. Die Tour ist wirklich empfehlenswert! Wir haben das große Glück und sitzen alleine - wegen Corona Abstand - in der privaten Kapitänsecke und genießen die Fahrt über das Wasser. Dann wird es auch Zeit, wieder langsam den Weg zurück zum Campingplatz anzutreten. Abschließend ist zu sagen, es war eine gelungene Radtour!
In der Weltkulturerbestadt Bamberg und im Bamberger Land locken Sehenswürdigkeiten in Hülle und Fülle. Denkmalgeschützte Gebäude, mittelalterlicher Charme und barocke Prachtarchitektur laden ein, die Stadt etwas näher zu erkunden. Wer das nicht auf eigene Faust machen möchte, dem bieten sich verschiedene geführte Touren, die von der Tourist Information angeboten werden.
Besondere Sightseeing Highlights sind
Das Alte Rathaus.
Der Sage nach wollte der Bischof von Bamberg den Bürgern keinen Platz für den Bau eines Rathauses gewähren. Deshalb rammten die Bamberger Pfähle in die Regnitz und schufen eine künstliche Insel, auf der sie das Gebäude errichteten. Bemerkenswert ist das Alte Rathaus vor allem durch seine Fresken, die der Fassade durch Scheinarchitektur Plastizität verleihen. Für Erheiterung sorgt dabei immer wieder ein besonderes Detail: Das Bein einer der Putten ragt als Skulptur aus den Wandfresken heraus. Heute beherbergt das Alte Rathaus den repräsentativen Rokokosaal und die Sammlung Ludwig.
Die Altenburg
Auf dem höchsten der sieben Bamberger Hügel thront die Altenburg, eines der Wahrzeichen der Stadt. Die Burg wird im Jahr 1109 erstmals erwähnt und zu diesem Zeitpunkt als Flieh- und Trutzburg genutzt. Im 14. und 15. Jahrhundert diente sie als reich ausgestatteter Wohnsitz der Bamberger Bischöfe, wird jedoch 1553 von Markgraf Alfred Alcibiades von Brandenberg-Kulmbach im Zweiten Markgrafenkrieg fast vollständig zerstört. Vom mittelalterlichen Baubestand sind lediglich der 33 Meter hohe Bergfried aus dem 13. Jahrhundert und Teile der Ringmauer erhalten. Am oberen Teil des Turms hängt noch ein eiserner Korb, mit dessen Hilfe man früher Feuersignale in Richtung der 20 Kilometer entfernten Giechburg (bei Scheßlitz) übermittelte. Im Zeitalter der Romantik wurde die Altenburg wieder aufgebaut. E.T.A. Hoffmann zog sich im Jahr 1812 in einen der Mauertürme zurück, woran der Name der Gaststube "Hoffmannsklause" im Neubau des früheren Palas (1901/02) erinnert. Die Aussichtsterrasse bietet einen sehenswerten Panoramablick über die Bischofsstadt Bamberg und das Umland.
Die Alte Hofhaltung zählt zu den eindrucksvollsten Gebäuden der Stadt. Der Gebäudekomplex diente einst als Wohnstätte der Bischöfe. Vorläufer der Alten Hofhaltung war das Castrum Babenberg und die ehemalige Pfalz Kaiser Heinrichs II. Seit der Bistumsgründung 1007 war sie wohl auch Wohnsitz des Bischofs. Nach dem Dombrand von 1185 entstand an dieser Stelle ein eingeschossiger Pallas, der im 16. Jahrhundert durch einen prächtigen Bau im Stil der deutschen Renaissance ersetzt wurde. Eindrucksvoll ist die "Schöne Pforte" von Bildhauer Pankras Wagner: Sie zeigt in einem Relief die Muttergottes, die Heiligen Petrus, Georg, Kunigunde und Heinrich sowie die personifizierten Flüsse Main und Regnitz. Durch dieses Tor gelangt man in den romantischen, von Fachwerkbauten gesäumten Innenhof. Die Alte Hofhaltung beherbergt das Historische Museum und die Katharinenkapelle. Die Katharinen Kapelle bietet Platz für standesamtliche Trauungen und dort wird seit 2004 die zum Kultstück avancierte 1000-jährige Stadtgeschichte unter dem Titel „Licht und Schatten“ an den Wochenenden von Mai bis Oktober aufgeführt.
Der Kaiserdom St. Peter und St. Georg ist eines der Vermächtnisse Kaiser Heinrichs II. Er beeindruckt mit verschiedenen Sehenswürdigkeiten in seinem Inneren. Schon seit 1002 ließ Kaiser Heinrich II. den Dom in Bamberg errichten, der nach einer unglaublich kurzen Bauzeit von nur 10 Jahren 1012 fertiggestellt wurde. Allerdings brannte dieses Gotteshaus, ebenso wie sein Nachfolgebau, nieder. Der dritte Bau, der sowohl Stilelemente der Spätromanik und Frühgotik aufweist, hat bis heute überdauert. Sehenswert sind das Hochgrab des heiligen Kaiserpaares Kunigunde und Heinrich II., das von Tilmann Riemenschneider gestaltet wurde, der mysteriöse "Bamberger Reiter", der Marienaltar von Veit Stoß und das Papstgrab von Clemens II.
Weitere Informationen auf www.bamberg.info
Bamberg - Volkach, Samstag, 1.8.2020 Wetter: 35 C ° ☀️
Heute hat Herr Erdmann Geburtstag. Wir checken in Bamberg aus und ziehen weiter nach Volkach. Glücklicherweise bekommen wir sogar noch einen Stellplatz in Wertheim, sogar unter den Bäumen, mit etwas Schatten. Bei 35° C zählt jeder Baum, der Schatten spendet.
Mit dem Rad ins nur ca 500m entfernte Volkach. Auf dem Marktplatz zuerst eine Saftschorle, dann geht es weiter. Aber die Stadt ist entgegen aller Erwartungen fast "ausgestorben". Das war die letzten beiden Tage in Bamberg total das Gegenteil. Wir bummeln durch die Hauptstraße und ein paar Seitengassen, bevor wir uns einen "Geburtstagskuchen" und Kaffee gönnen. Dann bummelt eine kleine Busgruppe durch die Straße, kommt aber relativ schnell wieder zurück, denn groß ist Volkach nicht. Da es aussieht, als würde gleich ein Gewitter losbrechen (und wir die Dachluken noch offen haben) radelt Herr Erdmann zurück, um durchnässten Matratzen vorzubeugen...
In der Zwischenzeit bummle ich noch ein bisschen herumdurch die Gassen, probiere einen ausgezeichneten alkoholfreien Quitten-Sekt direkt vom Erzeuger und als Herr Erdmann zurückkommt, gehen wir in einem ganz tollen Hofgarten essen. Ausgezeichnete Küche und großartiges Ambiente. Herr Erdmann isst sein geliebtes "Schäufele" und ich Saure Zipfel (Bratwurst in Apfel, Zwiebelsud gekocht) Danach radeln wir zurück zum Stellplatz und genießen den "regenfreien" Abend...
Volkach - Frankfurt, Sonntag, 2. August 2020
Trotz Hitze haben wir gut geschlafen und den ersten Kaffee genießen wir mit Blick auf den Main. Einfach genial! ☕☺️
Das liebe ich so an Reisen mit dem Wohnmobil. Wie hat Herr Erdmann einst gesagt? Unser Wohnschlafklo... Genau. Vom Bett direkt in die Küche und ein Schritt weiter auf den Aussichtsposten.
Nach dem Kaffee treten wir die Rückreise an. Es war ein absolut tolles Wochenende. Alles richtig gemacht! (Aber alle Orte entlang am Main oder eine Tour nach Franken, da kann man eigentlich nicht
viel falsch machen.
Reisekosten: |
gefahrene Kilometer |
Geburtstag - nicht gezählt. |
Start: 19.800 km Ende: 20.000 km |
TKM: 200 km |