25.3.2016, Wetter: bedeckt, später regnerisch 20C°
¨Good Morning¨ ist es nicht wunderbar mit Meeresrauschen geweckt zu werden?
Den ersten Kaffee zu trinken und auf die Wellen zu schauen? Mit einem 5 Sterne Hotel gar nicht zu vergleichen.
Ich bevorzuge auf jeden Fall die erste Variante, die Natur hautnah zu erleben.
L'Agulhas hat den zweit ältesten Leuchtturm im Land, der 1848 erbaut wurde und immer noch in Betrieb ist. Ich finde ihn einfach schön, wie er so dasteht, rot-weiß-geringelt. Im Leuchtturm ein kleines Museum und wie an allen POI's natürlich auch eine Tourist-Info und Souvenirshop.
Nachdem wir den Camper geparkt haben, machen wir uns auf den etwa 1 km langen Boardwalk entlang der Küste durch den National Park, einem Naturschutzgebiet. Fynbos durchzieht den Park und wir sehen verschiedene Arten der für Südafrika bekannten Protea. Wer mehr über die ca. 2000 verschiedenen Pflanzen sehen will, kann dies im Education Center tun. Mir genügt der Anblick ;).
Allerdings steige ich gerne aus, um die kleinen Fischermen's Cottages in Hotagterklip kurz nach Agulhas zu sehen, die noch im Original erhalten sind.
Von Agulhas nach Swellendam, das 1795 sogar einmal Hauptstadt eines eigenen Staates war. Die Siedler hatten damals die Nase voll, von der Misswirtschaft der Holländisch-Ostindischen Handelsgesellschaft, dass sie eine eigene Republik gründeten, die bis zur Übernahme der britischen Besatzung hielt.
Sehenswert ist der Drostdy aus dem Jahre 1747, das heute ein Museum beheimatet. Kurzer Kaffeestopp, dann geht es weiter nach Mossel Bay, wo Bartolomeu Diaz 1488 als erster Europäer landete.
Eigentlich wollte er zum Kap der Guten Hoffnung, was ihm allerdings nicht gelang, da heftige Stürme dies zunichte machten. Allerdings wurde er von den ¨Hottentotten¨ nicht gerade freundlich empfangen und so blieb ihm nichts anderes übrig, als wieder davonzusegeln.
Ein bisschen mehr Glück hatte der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama (sein Ehrendenkmal steht auf dem Marktplatz in Lissabon), der auf dem Weg nach Indien hier seine Vorräte auffüllen und Frischwasser tanken konnte. Sogar eine Art „Infobörse¨ wurde am alten Milkwood-Baum errichtet. Die Seefahrer hinterließen ihre Nachrichten in den Zweigen des Baumes in Seeschuhen. Also vorbeischauen, wie Facebook zur damaligen Zeit funktioniert hat ;) und eine Nachricht von hier abschicken, die mit einem Sonderstempel versehen wird. Der Briefkasten ist nicht zu übersehen - es ist ein riesengroßer Seemannsstiefel.
Ursprünglich wollte Ammarentia weiter direkt nach Wilderness, aber ich habe gestreikt. Einfach an Mossel Bay vorbeifahren und nicht anhalten? Geht gar nicht!!! Schließlich gehört Mossel Bay zu meinen Favoriten für eine Tour entlang der Garden Route.
Die Fahrt führt uns durch hügeliges Farmland auf dem entweder Merinoschafe oder Rinder grasen. Anfangs noch interessant, später war ich doch etwas genervt. Schließlich wollte ich ausdrücklich keine KM schrubben, sondern spätestens mittags irgendwo auf einem schönen Campground mein Campingstuhl aufbauen und relaxen. War wohl nix.
Als wir in Mossel Bay ankommen, hat der anvisierte Campground an der Promenade leider keinen Platz mehr.
Also begeben wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz in der Nähe. Nicht besonders toll, aber für eine Nacht geht's, wenn nichts anderes frei ist...
Die Fahrerei heute hat mich ganz schön geschlaucht. Morgen mach ich das auf keinen Fall. Schließlich will ich relaxen und das Meer genießen. Ich hab ja keinen Amerikanischen Sightseeing Trip à la "Europe in a week¨ gebucht, wo ein Sightseeing Point nach dem nächsten abgehakt wird...
Start: 98.839 km
Camping Santos
www.debakkesantos.co.za (ich würde aber auf jeden Fall den am Strand bevorzugen, schon wegen der Lage)
Kosten: Camping 145,-R Coffee: 87,- R Fisch & Chips & Sushi Einkauf Getränke 12,40,- R + 15,99 R
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