Zwischen Spessart und Rhön, Steigerwald und Taubertal erstreckt sich das Fränkische Weinland.
In dieser Region vereint sich fränkische Gaumenfreuden, Weingenuss und Lebensfreude sowie historische Städtchen mit beeindruckender Fachwerkkunst. Alles in Allem, eine perfekte Mischung für ein
entspanntes Wochenende.
Los geht's
Planung: B 276 über die Dörfer Frammersbach - Lohr - B26 Karlstadt -
Zellingen - Würzburg - Marktbreit. Lt. Maps 109 km, 1,5 Std.
Frankfurt - Marktbreit, 13. Mai 2022 Wetter: 25 C ° ☀️
Durch kleine Spessart Dörfer in die Schneewittchen Stadt Lohr. Weiter auf der B26 nach Karlstadt. Die Landstraße führt uns durch grüne Wälder vorbei an saftig grünen Wiesen und gelben Rapsfeldern.
Zwischen Weinbergen und Main schlängeln wir uns weiter auf der B 27 Richtung Würzburg. Gegen 13.30 Uhr kommen wir auf dem Stellplatz in Marktbreit an. Alles belegt... Aber ein anderer Camper sagt, dass laut Stadtverwaltung die Wiesenfläche mitgenutzt werden darf, da diese nach Ende der Saison zum Stellplatz erweitert wird. Prima.
Wir stellen uns ans andere Ende des Platzes, gegenüber dem Wendehammer. Jetzt haben wir "Seeblick". Danach eine kurze Tour mit dem Rad in die Altstadt, Kaffee trinken und einkaufen gehen. Supermarkt und Altstadt liegen nur wenige Minuten entfernt. Zurück am Stellplatz richten wir uns häuslich ein, halten mit den Nachbarn ein Schwätzchen und dann gibt es gegen den kleinen Hunger, echte "Weisswürscht" vom örtlichen Metzger mit süßem Hendlmaier Senf und Bretz'n. Echt fränkisch.
"Nach dem Essen sollst du ruh ‘n oder tausend Schritte tun" lautet ein alter Spruch. Wir entscheiden uns für ein "paar Schritte" und einen Spaziergang mit Lilly und ein paar Fotos fürs Fotoalbum und für Instagram. Was haben wir nur früher ohne Instagram gemacht? Nachdem wir der Insta Camper Gemeinde mitgeteilt haben, dass wir unterwegs sind und wo wir zu finden sind, kommt der Hunger zurück. Was ist denn heute los??? Sonst fällt mir nicht mal auf, wenn ich das Essen vergesse....
Wir beschließen, den Italiener hier am Platz zu testen. Eine gute Wahl! Gemütlich lümmeln wir uns in die Polster der Lounge, genießen den Blick und lassen den Tag mit einer Pizza und einem Glas Wein ausklingen.
Zurück auf dem Platz hat sich doch tatsächlich ein Wohnmobil quer in die Wiese gequetscht und uns des Seeblicks beraubt. Tja, dann hoffen wir mal, dass sie morgen weiterziehen und wir den Kaffee mit Blick aufs Wasser genießen können. Ansonsten gibts morgen früh den Kaffee direkt am Wasser. Aber ob ich da mit dem Schlafanzug sitzen kann?????
Preis pro Nacht: 7,50 Euro.
Bezahlung: Parkscheinautomat - nur Münzen!!!
GPS 49° 40′ 21″ N. 10° 9′ 1″ E
Marktbreit - Ochsenfurt, 14. Mai 2022 Wetter: 24 C ° ☀
Gute Nachricht: Freitag, den 13. haben wir gut überstanden. Die Camper, die den Wendehammer zugeparkt hatten, sind auch weg und wir genießen wieder freie Sicht auf den Main. Dazu scheint die Sonne, was will man mehr? Gut, ein Kaffee zum Wach werden wäre jetzt nicht schlecht. Und mein kleiner Hunger schreit nach Brötchen. Also Herr Erdmann, wie sieht es aus???
Nach der ersten Zigarette radelt mein Mann kurz zum Bäcker und wird dafür mit einem Küsschen und einem leckeren Frühstück erwartet. Leider fehlt die Margarine - die steht noch Zuhause im Kühlschrank Aber auch das kein Problem. Dann kommt eben mehr Wurst aufs Brötchen. Man muss sich zu helfen wissen. Nach dem Frühstück folgt eine Runde mit dem Hund und ich räume den Müll weg, den die Jugendlichen gestern Abend nach der Party überall haben rumliegen lassen. Flaschen, Schnaps, Kippen, Plastikbecher. Die zehn Meter zum Abfalleimer haben sie nicht mehr geschafft....
Übrigens, wer geräuschempfindlich ist, der sollte sich Ohrstöpsel mitbringen. Der Stellplatz liegt zwar idyllisch am Main, aber dahinter verläuft direkt die Bundesstraße und da brettern die Laster entlang. (dachte, abends nach 22.00 Uhr dürfen die nicht mehr fahren?) Und von der gegenüberliegenden Seite schallt laute Musik und die Bässe rüber. Aber wie gesagt, für die, die geräuschempfindlich sind. Alle ab- gehärteten Ehefrauen mit schnarchenden Männern, die stört das weniger...
Herr Erdmann überlegt, ob wir evtl. auf den Stellplatz in Ochsenfurt wechseln sollen, denn das ist ja unser heutiges Ziel. Aber wir stehen so ideal, warum der Aufwand? Wir wollten doch sowieso eine Radtour machen, dann können wir doch auch hier stehen bleiben.
Mit dem Rad geht es entlang am Main ins ca. 6,5 km entfernte Ochsenfurt. Auf dem Weg, hinter dem Knauf Werk und der großen Brücke, könnte man auch frei am Wasser auf dem Parkplatz stehen, wenn man auf Ver- und Entsorgung und Strom verzichten kann. Ebenfalls in Ochsenfurt, unterhalb dem Südzucker Gelände direkt am Main.
Direkt am Weg liegt noch ein Wohnmobil Händler und Shop. Klar, dass wir dort einen kurzen Besuch machen. Wir finden es klasse, zu sehen, was es so an Neuigkeiten gibt. Gekauft haben wir allerdings nichts. Das heißt im Umkehrschluss, wir sind perfekt ausgestattet! Und im Camper haben wir (leider) nicht viel Platz für Chichi.
Der Radweg führt uns an einem der Stadttore entlang, das uns in die Altstadt von Ochsenfurt führt. Am neuen Rathaus parken wir unsere Räder und schlendern die Hauptstraße entlang, die Fußgängerzone ist. Leider sind wir etwas zu spät, um die Uhr schlagen zu hören, bei der zu jeder vollen Stunde zwei Steinböcke gegeneinander kämpfen. Wir haben es vorab bereits im Internet gesehen. Nur leider nicht live.Schade. Dann eben beim nächsten Mal.
Ochsenfurt beeindruckt uns. Diese alten Städte, die vom Krieg verschont blieben, zehren heute von ihrem Flair und ihrem Ambiente. Eigentlich hatten wir geplant, heute Abend noch eine Stadtführung mitzumachen, haben aber spontan entschieden, lieber zu grillen und den Blick aufs Wasser zu genießen. Die Stadt kann man auch alleine erkunden. Wer mag, kann sich vorab einen Stadtplan online downloaden. Im "Oechsle", einem Straßenbistro genehmigen wir uns noch einen hervorragenden Flammkuchen mit Spargel und Ziegenkäse, dazu ein naturtrübes Radler, bevor wir zurück zum Stellplatz radeln. Klar, dass wir beim fränkischen Bäcker noch schnell leckeren Erdbeerkuchen zum Kaffee mitgenommen haben. Und sonst? Herr Erdmann liest in ser Promobil Zeitschrift und ich halte die Reiseerlebnisse des Tages fest. Dann wird es auch schon Zeit, den Grill anzuwerfen.
Radtour Tipp: Über Ochsenfurt (schöne Altstadt) nach Winterhausen und dann rüber nach Sommerhausen und zurück über Frickenhausen. Man kann auch bis Würzburg fahren. In die andere Richtung ist es nicht weit bis Kitzingen.
Marktbreit - Sommerhausen, 15. Mai 2022 Wetter: 24 C ° ☀️
Theoretisch könnten wir noch einen Tag bleiben, aber wir wollen heute nach Sommerhausen und das nicht mit dem Rad, sondern mit dem Camper. Sommerhausen soll "Klein Rothenburg o.d.T." sein. Also nichts wie hin.
Sommerhausen liegt im schönen Maintal, südlich von Würzburg, wenige Kilometer abseits der Autobahn A3 Frankfurt-Nürnberg.
Allerdings ist Parken mit einem Camper ein kleines Problem. Alle Parkplätze Richtung Main sind bereits dicht und in die Stadt wollen wir nicht hinein, wer weiss, ob wir da wieder rauskommen. Deshalb eine Runde "Parkplatz suchen". Herr Erdmann ist der Ansicht, wir könnten bei einem Autohändler stehen, da heute Sonntag ist. Aber mir ist das zu riskant. Ich brauche heute nicht noch "Auto suchen". Daher bitte einmal umparken. Nicht sehr erfreut, aber trotzdem tut mir Herr Erdmann den Gefallen und schwupp, um die Ecke "Parkplatz 7" - perfekt für Wohnmobile und direkt vor dem Tor zur "Altstadt".
Da sich allerdings schon wieder mein Hunger gemeldet hat, kehren wir im nächsten Gasthaus ein. Echt fränkische hausgemachte Spezialitäten. Scheufele, Klösse und Salat für Herrn Erdmann und für mich Spargel mit Hollandaise. Wirklich sehr lecker!
Gut gestärkt schlendern wir durch Sommerhausen, ein mittelalterlich geprägter Weinort. Selten findet man eine Ortschaft, deren Ambiente so von Winzern, Bauern und Künstlern geformt wurde, wie Sommerhausen. Sehr liebevoll und idyllisch ist alles dekoriert und viele der Häuser haben Weinranken am Haus. Ich würde jetzt nicht so weit gehen und es mit Rothenburg o.T. vergleichen, aber es ist auf jeden Fall ein sehenswerter Ort. Bestimmt sehr schön, wenn hier ein Weinfest stattfindet. Besonders beeindruckt hat mich das Schloss, das ein Weingut beherbergt. Und das Haus eines Künstlers, der wie im Märchen, oben in der Nähe des Turms seine Galerie hat. Sehr romantisch.
Da der Ort nicht sehr groß ist, kann man einen relativ guten Überblick innerhalb kurzer Zeit bekommen. Von hier führt auch ein Wanderweg auf dem Panoramaweg oberhalb der Weinberge entlang. Aber das heben wir uns für das nächste Mal auf. Jetzt noch mal schnell einen Blick in den kleinen Schmuck- und Dekoladen werfen und dann fahren wir weiter Richtung Heimat. Es war ein absolut schönes Wochenende.
PS. In Sommerhausen gibt es keinen Stellplatz, aber man kann super auf einem öffentlichen Parkplatz am Main stehen (nur heute am Sonntag eher nicht ....)
Reisekosten: | |
Stellplatz
7,50€ = 15.00 € Getränke ?
Italiener
Abendessen 39,- € Spargel Mittagessen 55,-€ |
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FAZIT: Ein altes Sprichwort hat sich mal wieder bewahrheitet. Es lautet:
"Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah"!