Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont Konrad Adenauer
Hannover - Italien 17.5.2015
Nach durchzechter Nacht wird das wohl eine sehr strapaziöse lange Reise. Habe ich gedacht.... Denn wir waren zum 50. Geburtstag von Jens in Hannover eingeladen. Aber es war eine Einladung zum
Mittagessen, was uns die Möglichkeit gibt, heute noch Richtung Italien bzw. Schweizer Grenze zu fahren.
Eigentlich wollten wir am Freitag, 15. Mai (unserem Hochzeitstag) schon Richtung Italien aufbrechen. Aber, ich habe mich so gefreut, dass Jens uns eingeladen hat, und außerdem liebe ich große Feste!!! ... und es war ein Superfest. (Andrea und P.J. waren da und haben gesagt, dass ich natürlich immer noch ihre Schwägerin bin. Freut mich sehr!) Wir hatten viel Spaß und das Essen war superlecker. Also fahren wir in die entgegengesetzte Richtung und dann wieder 319 km Richtung Süden. Man ist ja flexibel 😊
Zwischenstopp Guxhagen Hilton einsammeln, dann Zuhause das WoMo holen. Tja, und dann die Frage: Wo ist der Schlüssel??? Taschen durchsuchen, Auto etc. Hilft nix - er ist nicht da. Entweder
aus der Tasche gefallen oder liegt im Auto - und das steht in Guxhagen! Aber schlauerweise ist bei Hoffmann einen Ersatzschlüssel deponiert. Kurz vor 21.00h ist Hoffmann da und es sind sämtliche
Schlüssel am Ersatzbund, inkl. Tankschloss und Wassertank. Nur die Fahrräder müssen neu abgesichert werden. Das kleinste Problem.
Durch den Zeitverlust schaffen wir nicht mehr die Strecke bis Freiburg.
Kurzentschlossen parken wir im Industrie Gebiet von Hirschberg. (Ist mir sicherer als Autobahn Raststätte) Wir wollen die Räder ja mit nach Italien nehmen. Zum Abendessen gibt es ein Snack von
der Tanke.
Hannover - Hirschberg
Km-Stand Start: 38.240 km
Km-Stand abends: 38.363 km
Gefahrene Km: 123 km
Stellplatz: Industrie Gebiet Hirschheim
Ausgaben:
Kosten Übernachtung: 0,-
ADAC Campingcard 12,00 € F
Handstaubsauger 37,90 € B
Fahrradtasche 9,99 € F
Restaurant: 8,38 € F
Hirschberg - Freiburg - Schweiz -Italien 18.5.2015
Obwohl wir relativ früh aufstehen, uns den Kaffee und Brötchen von der Tankstelle holen, vertrödeln wir jede Menge Zeit, weil wir in Freiburg auf der Suche nach einem Handyladekabel sind.
Natürlich für meins...
Dann noch einkaufen und im Baumarkt ein Schloss für die Räder besorgen. Somit kommt Herr Erdmann auch noch zu einem Fahrradhelm. Es ist schon fast 12.30 h als wir endlich losfahren. Autobahn - km
schrubben. Wir wollen ja heute noch in Italien ankommen.
Herr Erdmann fährt - über die Grenze und dann bin ich an der Reihe. Bei ihm schöne breite Autobahn, bei mir nach 100 m Baustelle, extra eng und dann gleich ab in den nächsten Tunnel. Puh- mir
wird ganz heiß, als die rechte Spur dann die Ausfahrt Luzern ist und ich blitzschnell nach links rüber ziehe, damit wir weiter auf der Autobahn bleiben. Kaum geschafft und aus dem Tunnel bietet
sich ein traumhafter Blick auf den Vierwaldstätter See. Schneebedeckte Berge im Hintergrund - "Postkarten-kitschig-schön"!
Dann von links kommend, direkt vor mir eine Seilbahn. Schreck lass nach. Wer rechnet denn mit so was? Keine Zeit zum Nachdenken, der nächste Tunnel... Ist wohl die Strafe für gestern!
Herr Erdmann bekommt von allem nichts mit. Er liegt auf dem Bett und schläft. Nach 50 km fahre ich kurz rechts ran und Erdmännchen fährt dann weiter durch den 17 km langen St. Gotthard Tunnel.
Der ist natürlich ohne Baustelle und breit. Allerdings nur 1 Spur in jede Richtung. Aus dem Tunnel der Hinweis auf Lugano.
Daher mein Vorschlag, doch unsere 1. Nacht auf dem Campingplatz am Luganer See zu machen. Stellplatz mit Seeblick. Zumindest steht es so im ASCI Campingführer. Auf der ADAC Liste ist weit und
breit weder ein Stellplatz noch ein Campingplatz angezeigt.
Da unser Navi (dank Lilly's durchgebissenem Navi-Kabel) nicht
funktioniert und die Beschreibung im Asci-Führer lächerlich ist, versuchen wir es auf gut Glück. Großes Rätsel Raten, denn auf unserer Italien Karte sind die Orte nicht eingezeichnet. Herr
Erdmann's Handy navigiert erst gar nicht. Warum auch?
(Wäre nicht schlecht, wenn wir irgendwo einen Media Markt und ein neues Navi Kabel finden würden)
Der Weg um den See erinnert mich stark an die engen Straßen nach Camps Bay. Die Häuser und die Aufzüge auch. Obwohl hier nicht nur Schickimicki Häuser, sondern auch alte gewachsene Ortschaften
sind. Auch hier einige Tunnel. Herr Erdmann kontrolliert vorsichtshalben nochmals die Höhe des WoMo's. Besser vorher. Wir wollen ja kein Cabrio. ;)
Endlich ein Ortsschild und ein Name, der auf der Karte verzeichnet ist. Prima. Wir sind scheinbar auf dem richtigen Weg. Jetzt müssen wir nur noch den Campingplatz finden. Auf dem Weg zwar ein
Hinweis auf "irgendeinen" Campingplatz, aber wir wollen den ASCI-Platz (mit Sonderpreis). Sonst hätten wir uns die Asci-Karte ja sparen können. Aber da ich ein alter Schnäppchenjäger bin, freue
ich mich, wenn sich meine "Investitionen" auch lohnen. Unterwegs noch ein Halt am Supermarkt, Wein und ein Kartoffelschäler besorgen. Heute Abend soll es Spargel mit Kartoffeln und Schinken
geben. Mit einem Brotmesser kann ich den Spargel ja schlecht schälen.
Wir finden dann auch den Campingplatz Daria und stehen mit direktem Blick auf den See. Herz was willst du mehr? Statt 26,- € zahlen wir nur 17,-€. Schnäppchen gemacht!! :)) Während ich
Spargel schäle, packt Herr Erdmann "sein neues Spielzeug", den Handstaubsauger aus. Herr Erdmann legt Wert darauf, dass ich vermerke, dass der Staubsauger ein 5m langes Kabel für den
Zigarettenanzünder hat und Hundehaare saugt. (Darf er morgen gerne mal testen!) Wenn der oder die Hunde mitfahren, sieht es aus, als hätte es geschneit! Überall weiße Haare.
Wir genießen -mit Blick auf den See- frischen Spargel, gekühlten italienischen Weißwein und freuen uns über diesen Luxus. Herr Erdmann macht Fotos und die Bemerkung: "Bei uns gibt es kein
Dosenfutter auf dem Campingplatz"! Gegen 22.00 h wird es langsam kühl und wir ziehen uns in unser WoMo zurück.
Als Bordjournalist notiere ich meine Reisenotizen und Herr Erdmann blättert in der neuen Promobil-Zeitschrift. Den Bericht über die Cinque Terre werde ich morgen auch lesen. Aber jetzt fallen mir
langsam die Augen zu.
Hirschberg-Lugano
Km-Stand : 38.363 km
Km-Stand abends: 38.922 km
Gefahrene Km: 559 km
Camping: *** Camping-Darna, Via Osteno, 50 - 22018 Porlezza (CO)
GPS-Koordinaten: Breitengrad 46° 1' 30" N (46.025220) Längengrad 9° 7' 31" E (9.125380)
Ausgaben:
Tanken: 50,63 €
Maut Schweiz: 50 €
Tanken: 71,09 € BV
Kaffee Tankstelle: 4,75 € BV
Brötchen: 5,12 €
Fahrradschloss: 19,99 € BV
Food: 2,99 € BV
Einkauf: 54,75 €
Kosten Übernachtung: 17,- €
Lugano (Porlezza) - Tirrenia 19.5.2015
Heute Nacht habe ich das schlimmste Gewitter bzw. den schlimmsten Donner meines Lebens erlebt. Ewig langer Donner, als ob sämtliche Berge um uns herum einstürzen. Herr Erdmann sagt, irgendwo
hätte der Blitz eingeschlagen und die Erde gebebt. Gestern Abend hat schon gelegentlich die Erde gezittert. Als ob man auf einer Rüttelplatte steht. Ein echt komisches Gefühl. Wir sind auch nicht
abgesoffen, also alles gut. "Va bene".
Gegen 10.00 h sind wir startklar. Weiter Richtung Como, ca. 45 km/Min. Ha! Serpentinen und enge Bergdörfer. Hügelige Landschaft ja, aber Berge? Herr Erdmann wird leicht nervös. Keine Panik,
unsere Bremsen funktionieren doch. ;)
Dafür haben wir einen tollen Blick auf den See. Herr Erdmann will noch kurz bei "George" in Como "Hallo" sagen. ... wenn wir schon mal da sind. Irgendwann sind wir dann -Dank des italienischen
Busfahrers, hinter den sich Herr Erdmann geklemmt hat- schnell durch die Ortschaften gekommen. Dann geht es auf die Autobahn Richtung Mailand. Ca. 130 km bis Parma. Dort sollten wir runter,
Parmaschinken kaufen ;)). Von Parma auf der E31 Richtung La Spezia, dann weiter entlang der Küste.
Da es um einiges länger dauert, als vermutet, überlege ich, ob ich nicht eventuell die Autobahn anstelle des Weges entlang der Küste nehmen soll. Bisher hatte ich vermutet, dass mir auf den
italienischen Straßen Ferrari und Lamborghini vorausfahren. Stattdessen sind es Lastwagen, die bevorzugt mit der linken Seite über dem Mittelstreifen fahren. Außerdem vermute ich, dass die
Fahrspuren auch enger sind als bei uns. Überholen ist daher fast nicht möglich. Zudem kämpfe ich mit erheblichem Seitenwind. Nach La Spezia übernimmt Erdmännchen wieder das Steuer und will auf
jeden Fall auf der Küstenstrasse nach Tirrenia fahren. Ob wir eine Stunde früher oder später ankommen, ist egal.
Hinter Carrara sieht man entlang der Straße riesige Marmorblöcke. Von Maria di Carrara bis Viareggio fahren wir auf einer ca. 40 km langen Küstenstrasse. Leider sehen wir nicht sehr viel vom
Strand, da dieser jeweils scheinbar in privater Hand ist bzw. in privaten Bagnos/ Clubs mit Restaurant und Privatstrand. Zentrum ist Viareggio, mit prächtigen Villen entlang der Strandpromenade.
Wir schlendern kurz zum Strand und beschließen, nochmal hierher zu fahren. Vielleicht abends, zum Essen. Aber jetzt wollen wir erst einmal ins Hotel.
Unser Reiseziel lautet Green Park Resort, ein 4* Hotel Nähe Pisa, in Tirrenia.
Den Gutschein habe ich vor ca. 1 1/2 Jahren bei Ebay ersteigert, als wir noch nicht an ein Wohnmobil gedacht haben. Deshalb machen wir jetzt eine Kombi-Reise. Halb Hotel und halb Wohnmobil.
Da unser Hotel strategisch günstig gelegen ist, können wir vielleicht auch Sightseeing vom Hotel per Bus oder mit dem Rad machen. Aber zunächst erst einmal von der Anreise erholen. Möglichkeiten
bietet das Hotel lt. Internet ja genügend. Also lassen wir uns verwöhnen und genießen die Annehmlichkeiten.
PS. (Lt. Bewertungen hat das Hotel vernichtende Kritiken...) Oje! Wir sind auf das Schlimmste gefasst. Doch zunächst müssen wir erst einmal das Hotel finden. Im zweiten Anlauf
klappt es. Und das ganz ohne Navi.
Das Hotel macht einen guten und sauberen Eindruck, die Dame am Empfang ist nett und gibt uns sogar ein Upgrade und kostenfreies Internet. Wir werden auf das Zimmer begleitet und auch hier ist
alles ok. Groß, angenehm mit Couch, Balkon mit Tisch und Stühlen und es gibt ein großes Bad. Der Garten ist eher eine Parkanlage und sieht gepflegt aus. Was die Leute nur immer so zu meckern
haben. Sogar Hilton darf mit ins Zimmer, obwohl Hunde normal nicht zugelassen sind.
Zum Abendessen suchen wir uns ein nettes Lokal im Nachbarort, mit Blick auf das Wasser. Die Befestigung ist aus großen, weißen Marmorblöcken. Wer hat, der hat. Heute Abend genießen wir den Luxus
von deutschem Fernsehen und einem 2m breiten Bett. Kurz nach 22.00 Uhr fallen auch mir die Augen zu. Erdmännchen schläft schon längst. Gute Nacht!
Der Badeort Tirrenia ist ein Ortsteil von Pisa in der gleichnamigen toskanischen Provinz. Eingebettet im Pinienwald der Litorale Pisano und dem Ligurischem Meer, liegt
Tirrenia in der Mitte der toskanischen Küste. (Wikipedia)
Nicht erwähnt hat Wikipedia, dass es eher eine Geisterstadt geworden ist, mit Bauruinen, geschlossenen Hotels, Restaurants und Geschäften. Die Häuser auch zum großen Teil mit heruntergelassenen
Rollos und einem Schild "se vende". Richtung Strand haben einige Straßen Händler aus Nigeria? ihre Stände aufgebaut. Hoffnung keimt auf. Dann muss es doch auch Gäste geben. Leider ein Irrtum.
Alles verwaist.
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Tirrenia
Lugano (Porlezza) - Tirrenia
Km-Stand morgens: 38.922 km
Km-Stand abends: 39.329 km
Gefahrene Km: 407 km
Stellplatz: Green Park Resort
Ausgaben:
Kosten Übernachtung Voucher
Tanken: 93,37 €
Maut: 2,30+3,-+23,30€+3,30
Eis: 6,-€
Brötchen: 1,-€
Restaurant: 33,- €
Pisa - Livorno 20.5.2015
Heute Nacht habe ich gut geschlafen, auch wenn zwei Flieger direkt über mein Bett geflogen sind. Ich hatte fast "Heimatgefühle"....
Nach einer ausgiebigen Dusche (ohne Waschzeug packen und zum Waschhaus laufen) sind wir zum Frühstück durch die Gartenanlage zum Restaurant. Es hat schon leicht getröpfelt und nach dem Frühstück
dann geregnet. Was sagt der Tagesplan für heute? Pisa!
Regenkleidung haben wir dabei und vielleicht hört es ja bald auf. Pisa ist nur 2 Orte weiter, ideal, falls wir umdisponieren müssen.
In Pisa suchen wir uns einen Parkplatz in der Nähe des bereits ausgeschilderten "Schiefen Turms". Den WoMo-Parkplatz lt. Reiseführer finden wir ohne Navi
sowieso nicht. Also besser hier stehen bleiben. In der kleinen Bar auf Italienisch einen Espresso für Herrn Erdmann bestellt, damit wir Kleingeld für den Parkautomat haben und eine kurze
Rückfrage, ob es hier mit dem Parkplatz für uns ein Problem geben könnte. "Mit Parkticket nicht". Also, Rad runter und los.
Eine gute Entscheidung das Rad zu nehmen. Erstens bin ich noch immer am Knie lädiert und kann nicht schmerzfrei laufen, zweitens haben wir die Möglichkeit, auch außerhalb der
"Nepper-Schlepper-Touristenabzocke" einen Kaffee zu trinken.
Kaum um die nächste Ecke, stehen wir auf der Piazza dei Miracoli und vor uns sehen wir den Schiefen Turm. Ich freu' mich! Auch wenn hundert andere Touristen ebenfalls knipsend davor stehen und
versuchen, die bekannten "Halt doch mal den Turm fest" Fotos zu machen. Überall sieht man die Leute mit verrenkten Armen durch die Luft fuchteln.
Gehen wir erst einmal zum Baptisterium, der größten Taufkirche der Welt, danach zum Dom Santa Maria Assunta. Allerdings benötigt man für beide eine Eintrittskarte. Vermutlich müsste man heute bei
Regen und in der Vorsaison nicht lange anstehen. Aber Herr Erdmann ist ohnehin nicht der "Besichtigungstyp". Ihm langt der Blick auf Baudenkmäler und ich bin froh, wenn ich heute nicht viel
Laufen muss. Also schauen wir uns die Kirche von innen später im Internet an. :))
Ein weiterer Vorteil hat die Fahrt mit dem Rad: die "Rolex-Sonnenbrillen-Mafia" lässt uns in Ruhe. Im Übrigen haben einige den Trend der Zeit erkannt und bieten die "einarmigen
Selfie-Halterungen" an. Pech gehabt, ich hab schon eine. Leider funktioniert das Mistding nicht. Bluetooth an, leuchtet - aber warum löst es dann nicht aus? Hat Zuhause doch auch funktioniert.
Damit ich auch mal auf Fotos bin, habe ich die extra gekauft. Tja, jetzt habe ich wohl Pech gehabt...
Abseits der Tourifalle um den schiefen Turm, in der Studentenecke trinken wir einen "Americano", also einen verlängerten Espresso und ich nehme einen Kaffee, was wiederum ein Espresso ist. Kostet pro Person 1,- €. Auf dem Rückweg zum WoMo regnet es und wir werden ziemlich nass. Kein Problem, wir können uns ja umziehen. Was jetzt? Zurück ins Hotel?
Warum nicht weiter nach Livorno? Ist nicht so weit entfernt vom Hotel und soll laut Womo-Reiseführer "Klein Venedig" sein. Zunächst kurven wir Richtung Hafen, da lt.
Reisebericht von "transitfrei", einem witzigen Womo-Berichterstatter hier ein guter Stellplatz ist. Wir halten uns Richtung Hafen und landen prompt im abgesperrten Gelände. Also wieder
raus.
Jetzt Richtung Centro und dann Hafen. Ein großer Parkplatz liegt vor uns. Geht doch!
Auch wenn es nicht der genannte Parkplatz ist, wir stehen gut und günstig. Räder wieder runter und ab in die Stadt.
Naja, die Stadt wegen der paar Brücken gleich mit Venedig zu vergleichen? Ich weiß nicht.
Aber wenn's den Womo-Reiseführer-Schreiber freut, dann von mir aus.
Herr Erdmann schwächelt und will eine kleine Pause. Zigarette obligatorisch.
Dann geht es zurück zum Parkplatz. Muss Mittagessen machen ;))
Es gibt angebratene Maultaschen mit Zwiebeln und Salat. Danach Kaffee und die leckeren Haferflocken Kekse.
Auf dem Heimweg will Herr Erdmann noch Zigaretten holen. Deshalb fahren wir weiter bis Tirrenia. Von weitem sehen wir Kite-Surfer. Wir finden einen Zugang zum Strand und sehen uns das aus der
Nähe an. Logisch ist es ziemlich windig, was die Surfer freut und Erdmännchen bewegt, zum Aufbruch zu drängen. Im Hotel testet er die Matratze ;) und ich komme meinem Job als Berichterstatter
nach und notiere unseren Tagesablauf.
Herrn Erdmann höre ich im Bad plantschen und ich denke gerade über das Abendessen nach. Langsam hab ich Hunger. Herr Erdmann auch, er hat Hunger auf Spaghetti.
Wir fahren wieder in das Lokal von gestern Abend. Viele Italiener essen dort (ein gutes Zeichen) und es liegt direkt am Wasser. Heute ist zu viel Wind, deshalb essen wir drin. Ich möchte zu
meinen Nudeln ein Glas Wein. Aber nicht den Hauswein. Wir bestellen eine Flasche weißen Toskanischen Wein.
Da Spaghetti nur zur Vorspeise in Italien zählen, ist meine Portion klein, dh. genau richtig für mich. Herr Erdmann hat trotz Vorspeise eine große Portion bekommen. Gut für ihn. Alles in allem-
perfekt. Perfetto!
Mit der nötigen Bettschwere geht es zurück ins Hotel. Ein bisschen fernsehen, dann ist "Schlafenszeit"
Pisa - Livorno
Km-Stand morgens: 39.329 km
Km-Stand abends: 39.407 km
Gefahrene Km: 78 km
Stellplatz: Green Park Resort
Ausgaben:
Kosten Übernachtung Voucher
Parken: 5,80 €
Kaffee: 3,- €
Abendessen: 54,- €
Lucca 21.5.2015
Must-see Pflichtprogramm in der Toskana: Pisa und Lucca. Unsere heutige Etappe lautet also Lucca!
Auch hier ohne Navi, in der Hoffnung, auch tatsächlich in Lucca zu landen. Sicher bin ich mir bei der Beschilderung nie. Abzweigung verpasst und schon fahren wir nach "Irgendwo". Aber wir kommen
auf Umwegen tatsächlich ans Ziel. Einmal um den Pudding...
Nun muss man zu Lucca sagen, dass Lucca sich in eine historische Altstadt und in eine Neustadt trennt. Diese Teilung wird durch eine ringsherum um die Altstadt geschlossene Mauer erreicht, die
als Barriere natürlich auch den Verkehr aus der Altstadt fernhält. In die Altstadt kommen wir mit unserem Mobil deshalb nicht, aber wir wollen versuchen, so dicht und nah wie möglich zu
parken.
Wir kurven immer Richtung Centro bis wir einen sehr großen Parkplatz finden, der auch von Wohnmobilfahrern genutzt wird. Im hinteren Teil des Geländes stehen jede Menge Wagen. Sieht fast aus, als
ob hier Zigeuner ihr Lager aufgeschlagen haben, meint Herr Erdmann. Und da das Areal trotzdem sehr nah an der Stadtmauer gelegen ist, stellen wir unser Mobil einfach zu den Pkw's im vorderen
Bereich und sind froh, dass wir hier kostenlos parken können. Herr Erdmann sattelt (nicht die Hühner) aber unsere Räder.
Eingepackt in Regenjacke, wegen zu erwartender Tropfen von oben, mit Regenschirm bewaffnet, radeln wir in die Stadt. Einfach nur Richtung antiker Stadtmauer und dort einen Eingang suchen. Diese
Mauer umgibt, wie gesagt, den gesamten alten Stadtkern, der das eigentliche Ziel der deutlich kleineren Touristenströme ist.
Unser Parkplatz liegt wirklich gut, denn wir erreichen nach nur etwa 500 Meter die Stadtmauer und einen größeren Grünstreifen, den man fast schon als Parkanlage bewundern kann. Auch schön: Wenn
man will kann auch auf der historischen etwa 12 Meter hohen Stadtmauer entlang spazieren oder radeln und hat von hier oben mitunter auch einen sehr schönen Blick auf und über Lucca. Wollen wir
aber nicht.
Wir fahren in die Stadt durch kleine verwinkelte Gassen und schon stehen wir auf einem großen Platz mit einer Kirche. Passend - Cafés drum herum. Wie für uns gemacht. Wir bestellen das
Übliche: Americano und Espresso. Herr Erdmann genießt den Blick auf die wunderschöne Kirche und ich geh' kurz auf Erkundungs-Tour. In der nächsten Gasse lande ich vor Giacomo Puccini.
Der Stolz von Lucca ist ihr berühmter Sohn Giacomo Puccini. Er wurde am 22. Dezember 1858 in der Casa di Corte San Lorenzo geboren (heute Museum). In
der Kirche "SS. Paolino e Donato" wurde Giacomo Puccini als Komponist am 12. Juli 1877 getauft, dem Fest des S.Paolino, zu dem dein "Mottetto Plaudite populi" für Bariton mit Chor und
Orchester aufgeführt wurde. Dies gefiel so sehr, dass es in den folgenden Jahren wiederholt wurde. Bereits zu diesen Messen hatten die Anwesenden das Gefühl, dass es sich bei Puccini um einen
wirklich großen Komponisten handelt. Puccini trat als Student 1878 am "Teatro del Giglio" als Pianist auf, allerdings mit mäßigem Erfolg. Später kehrte er als Komponist zurück und fast alle
seine Werke wurde zu triumphalen Erfolgen.
Einmal im Karree gefahren, stehe ich wieder vor Herrn Erdmann, der immer noch "Leute" guckt...
Ich trinke meinen Espresso und wir radeln weiter. Zufällig finden wir den Turm „Torre Guinigi“, auf dem wohl sogar ganz oben ein echter Baum wachsen soll!! Allerdings kostet der Eintritt gleich
mal 3,50 € pro Person, was uns entschieden zu viel ist, um nur einen Turm mit Baum zu besteigen, es gibt ja noch nicht einmal einen Fahrstuhl ;-). Wir freuen uns einfach, dass es hier so schön
ist.
Überall kleine dörfliche Gassen, enge Häuserwinkel, holzbeschlagene Fensterläden und Torbögen, Holztüren und rustikales Mauerwerk. Auch Lucca erfüllt zu unserer Überraschung das Klischee des
„typischen toskanischen Städtchens“, obwohl es eigentlich eine waschechte ausgewachsene Stadt ist. Und hier macht es uns Spaß durch die Gegend zu kurven. Relativ unproblematisch, selbst gegen die
Einbahnstraße ;))
Vielleicht liegt es am Regen, der nach wie vor auf uns tröpfelt. Vielleicht aber auch daran, dass relativ wenig Touristen unterwegs sind. Vielleicht sind die Touristen wegen dem vielen Regen zuhause geblieben oder tummeln sich, was ich eher vermute, bei den Sonnenbrillenverkäufern rund um den schiefen Turm von Pisa. Sollen sie nur alle dort hingehen, wir sind froh in Lucca zu sein.
Wir radeln weiter durch die Altstadt von Lucca durch verwinkelte Gassen und schöne Plätze (trotz Regen) und sind sogar bereit, 6,- € Eintritt p.P. für den Palazzo Pfanner zu zahlen. Bevor
wir uns den Palazzo näher anschauen, wandeln wir erst einmal durch einen sehr kleinen, aber schönen Garten mit Zitronenbäumen und Rosen. Es duftet wunderbar! Auch die 4 Räume, die für die
Besichtigung frei gegeben sind, sind beeindruckend. Aber 6,- € sind wirklich nicht gerechtfertigt. Wir werden die zukünftigen Sehenswürdigkeiten wohl nachträglich im Internet ansehen.
Stellt sich mir die Frage: schauen sich die WoMo-Reisenden eigentlich jede Sehenswürdigkeit an? Da bleibt überhaupt keine Zeit mehr zu relaxen, wenn man die ganzen Punkte abhaken muss, über die
sie so schreiben. Wir schaffen nur einen Bruchteil und sind dann "geschafft".
Gegen kurz nach 3.00 Uhr erreichen wir wieder unseren Parkplatz und unser Wohnmobil, welches wir leider nicht unbeschadet vorfinden. Als ich die Tür öffne, sehe ich als erstes, dass die Polster
der Sitzbank irgendwie komisch und unordentlich liegen. Zuerst denke ich, dass Hilton das war. Dann sehe ich, dass auch das Bett auseinander gewühlt und die Schränke aufgerissen sind. Die Scheibe
seitlich des Betts ist eingeschlagen. Scheibenkleister! Man hat das WoMo aufgebrochen. Gott sei Dank, unsere Papiere, Geld und Handy haben wir mitgenommen. Das heißt, der Einbruch war erfolglos.
Zumindest hab' ich das für eine Weile geglaubt!
Wie sich später herausstellt, haben sie doch Beute gemacht und meinen grünen Rucksack samt teurer Videokamera mitgenommen. Bin gespannt was die Versicherung mir für die Kamera zahlt....
Wahrscheinlich ist der Zeitwert minimal. Anmerkung: Die Versicherung zahlt nur für fest eingebaute elektronische Dinge wie Navi - aber nicht (bei
Dummheit) die mobile Technik. Ich könnte heulen. Bisher habe ich mich relativ sicher gefühlt. Jetzt habe ich ein mulmiges Gefühl.
Telefonate mit der Versicherung und dem ADAC wegen einer neuen Scheibe. Wir suchen eine Werkstatt, und eine neue Scheibe für unser WoMo. Funktioniert aber leider nicht mehr heute Abend. Dann
telefonieren wir mit der Werkstatt in Deutschland, ob wir die unbeschädigte Außenscheibe mit Silikon zukleben können. Das ist dicht und lässt sich am schnellsten erledigen. Gute Idee von
Herrn Erdmann. Also dann die Silikon Variante - Reparatur "Marke Eigenbau". Die Scheibe wird am Lattenrost festgezurrt mit Gummibändern, damit der Kleber hält. Und er hält auch noch nach ein paar
Kilometern.
Heute wird unser WoMo hinter dem Hotelzaun geparkt. Nicht nochmal einen Einbruch riskieren.
Die WoMo Versicherung zahlt die Scheibe (aber mit 150,- SB ) ohne Hochstufung.
Lucca
Km-Stand morgens: 39.407 km
Km-Stand abends: 39.523 km
Gefahrene Km: 116
Stellplatz: Green Park Resort
Ausgaben, besser Kosten:
Kosten Übernachtung Voucher
Cafè: 6,50 €
Navi-Kabel: 9,99 €
Silikon: 9,- €
Tischdecke 5,- €
Kosten Einbruch: Reparatur ca. 1000,-€ ?
Videokamera ca. 1250,- €
Florenz - Collodi, 22.5.2015
Unser Ziel heute Florenz. Ca. 100 km, genau richtig für einen Tagesausflug.
Als ob es gestern mit dem Einbruch nicht genug war, ist heute so ein Depp in unserer WoMo reingebrettert. Dann fast zwei geschlagene Stunden auf die Polizei warten, die dann doch nicht kommt.
Haben nicht genügend Leute!
Versicherungsdaten austauschen, Fotos machen, wieder mit der Versicherung telefonieren - und alles auf dem linken Seitenstreifen der Hauptverkehrsstraße im Freitag Feierabendverkehr...
Wieso habe ich die dumpfe Ahnung, dass ich auf dem Schaden und dem Ärger alleine sitzen bleibe?
Florenz ist uns vergangenen. Deshalb treten wir den Rückweg an. Ein kleiner Zwischenstopp in Collodi - dem Ort, des Pinocchio Erfinders. Foto von dem größten Pinocchio
machen und weiter Richtung Hotel. Den Ort anzusehen hat Herr Erdmann keine Lust. Ich kann es verstehen, wenn man sich durch die engen Gassen quälen muss, hat man irgendwann genug. Hier wäre ein
Roller eben doch praktisch!
Florenz - Collodi
Km-Stand morgens: 39.523 km
Km-Stand abends: 39.775 km
Gefahrene Km: 252
Stellplatz: Green Park Resort
Ausgaben:
Kosten Übernachtung Voucher
Cafe: 5,- €
Restaurant: 30,- €
Tanken 72,27 €
Maut: 7,- €
Hoteltax: 16,- €
Tirrenia - Elba 23.5.2015
Was nun? Wetter scheint überall nicht besonders zu sein. Regen zieht sich scheinbar durch Italien genauso wie durch Deutschland. Wo also am besten hinfahren? Cinque Terre- im neuen Promobil Heft
-beschrieben, sieht ganz schön aus. Aber auch dort Regen. Also wieder Richtung Heimat oder weiter auf der geplanten Route durch die Toskana?
Elba hat für die Woche Sonnenschein. Insellage = mehr Sonne? War auf Fehmarn ja auch so.
Herr Erdmann will noch nicht nach Hause. Elba klingt gut. Wir fahren die Küste Richtung Süden auf der Landstraße nach Piombino. Von dort geht die Fähre nach Elba.
Mehrere Fährgesellschaften buhlen um die Gunst der Gäste mit unterschiedlichen Preisen. Statt 220,- € zahlen wir nur 147,-€. Dafür geht die Fähre erst in ca. 3 Std. Ist aber kein Problem, gibt
uns ein bisschen Zeit zum Erholen und relaxen. Eine Stunde vor Abfahrt dürfen wir dann zur Mole. Die Überfahrt dauert eine Stunde. Genügend Zeit, um ein paar Infos über Elba zu lesen. Hier ein
kleiner Auszug:
Elba ist nur 10 Km vom italienischen Kontinent entfernt, hat eine Oberfläche von 224 qm², ist nach Sardinien und Sizilien die größte Insel des Toskanischen
Archipels und die drittgrößte Insel Italiens. Seit einigen Jahren gehört sie zusammen mit Pianosa, Capraia, Montecristo, Giglio und Giannutri zum Nationalpark des Toskanischen Archipels. Die
kurze Regierungszeit von Napoleon (1814-1815, 9 Monate und 23 Tage) hat die Insel ganz besonders geprägt. Das Klima der Insel ist ganz besonders mild mit seinen jährlichen
Durchschnittstemperaturen zwischen 15° und 16°. Die Mittelwerte der verschiedenen Jahreszeiten sind: Winter 10°, Frühling 14°, Sommer 23° und Herbst 17°. Die Wassertemperatur pro Monat ist: April
19°, Mai 20°.2, Juni 24°.1, Juli 26°.8, August 27°.3, September 25°.5 und Oktober 23°.
Die Insel Elba mit ihrer 147 km langen Küstenlinie ist weltweit bekannt für die Schönheit und Verschiedenheit ihrer Buchten, die wunderbaren Strände mit blau-türkisfarbenem Wasser und die
Faszination der Monte Capanne Berggruppe (1019 Meter).
Im WoMo-Reiseführer suchen wir uns einen Campingplatz, der am weißen Sandstrand liegt. Wäre doch schön, mal in der Sonne zu liegen. Wir fahren nach Marina di Campo und landen genau gegenüber auf
dem falschen Campingplatz. Sehr klein, weniger komfortabel, aber ausreichend für unsere Bedürfnisse. Dafür aber mit direktem Strand - fast vor unserem Wohnmobil. Wir beschließen die nächsten 2
Tage hier zu bleiben. Vielleicht auch länger.
Tirrenia - Elba
Km-Stand morgens: 39.775 km
Km-Stand abends: 39.885 km
Gefahrene Km: 110
Stellplatz: Elba Camping del Mare, Maria di Campo
GPS: 42.75179 N 10.24522 E
Ausgaben:
Kosten Übernachtung CP
Fähre: 147,10 €
Snack: 6,40 €
Einkauf: 55,67 €
ELBA - Maria di Campo 24.5.2015 Pfingstsonntag
Heute soll die Sonne scheinen, deshalb haben wir gestern Abend beschlossen, heute einen Faulenzer-Tag am Strand einzulegen. Der Strand ist, nur durch das Waschhaus von unserem WoMo getrennt.
Luftlinie vielleicht 10 m.
Nach dem Frühstück müssen wir allerdings erst einmal unsere Wäsche waschen. Zwar hatte ich jede Menge luftige Kleidchen und kurze Hosen und Shirts eingepackt, benötigt habe ich aber die langen
Hosen und Pulli's.
Nach der großen Wäsche geht es zum Strand. Ist zwar noch ein bisschen frisch, aber die Sonne scheint.
Zwischendurch Mittagessen machen (Rührei mit Bratkartoffeln und Tomaten) und dann sofort zurück.
Es ist wärmer geworden, ich habe meinen Bikini angezogen und genieße, mit einem Buch bewaffnet, die Sonnenstrahlen. Sogar Farbe habe ich bekommen. ;)
Wir nehmen einen Aperol "Sundowner", dann werfen wir den Grill an. Guten Appetit!
Elba
Km-Stand morgens: 39.885 km
Km-Stand abends: 39.885 km
Gefahrene Km: 0
Stellplatz: Camping del Mare 2. Nacht
Ausgaben:
Kosten Übernachtung: 45,- € (2 Nächte)
Dusche & Wäsche: 8,50 €
Restaurant: Café, Eis, Aperol: 13,80€
Elba - Lacona 25.5.2015 Pfingstmontag
Elba ist toll! Das Wetter ist super und wir entscheiden uns länger hier zu bleiben, falls sich unser Fährticket umbuchen lässt. Dazu müssen wir allerdings zurück zum Hafen in
Portoferraio zum Office von Blu Navy Lines. Die Umbuchung klappt problemlos und ist sogar kostenfrei. Ich verlängere bis Donnerstag Mittag. Incl. dem heutigen Tag sind das
3 volle Tage. Mir gefällt es hier am Wasser viel besser als das stundenlange Fahren durch die Toskana. Bin eben eine Piratenbraut, wie Helga mal sagte.
In Portoferraio suchen wir einen Parkplatz und finden einen, perfekt am Hafen gelegen. Wie wir dann feststellen, ist dies der Parkplatz der Carabiniere, also der Polizei. Die stört sich aber
nicht daran dass er besetzt ist und drehen noch eine Runde, bis wir wieder weg sind.
Besonderer Tipp: Das Treppenviertel in der Altstadt besuchen & wer hungrig ist, sollte ins "LA BARCA" gehen. Es liegt in einer malerischen Treppengasse mit
Pergola am Aufgang zur Feste nahe dem alten Darsena-Hafen. Ein Familienbetrieb und eines der ältesten Lokale Portoferreios. Spezialität Fisch und Meeresfruechte aus dem Holzbackofen mit
Knoblauch und Olivenöl. | Via Guerrazzi 60-62 | Tel. 0565918036
Danach suchen wir den Weg aus der Stadt heraus Richtung Marciana.
Mein Navi ist schon ein paar Tage älter und meint ständig, wir sollen rechts oder links abbiegen. Leider gibt es keine Straße zum Abbiegen. Wir suchen uns unseren eigenen Weg und fahren bergauf
und bergab Richtung Procchio, meist direkt an der Küste entlang mit Traumblick aufs Meer. Die Beschilderung ist etwas irritierend. Keine Ahnung, ob wir richtig sind, oder ob wir
vielleicht doch in die entgegengesetzte Richtung müssen. Aber alle Wege führen nach Rom! Deshalb wird wahrscheinlich auch jeder Ort auf dem Richtungsschild notiert.
Mit Glück landen wir dennoch in Marciana Marina, das wunderschön in einer Bucht liegt. Wir gehen zum Strand (von dem es verboten ist, Steine mitzunehmen) und schauen ein
bisschen auf den Hafen.
Dann geht's weiter. Ich will Poggio umgehen, denn es soll auf 350 m Höhe liegen. Lieber fahre ich weiter an der Küste entlang nach Marciana. Leider geht mein Plan nicht auf. Wir müssen den Berg
rauf und wieder runter...
Eigentlich hätte ich mir gerne Poggio angeschaut, aber Herr Erdmann fährt immer weiter und weiter.
Endlich landen wir in Marciana. Ein wunderschöner kleiner Ort mit einer kleinen Shopping Straße. Bestimmt schön, abends hier zu bummeln. Es ist aber Nachmittag und wir sitzen in einem
Straßencafé, essen ein Eis und genießen den Blick auf den Hafen.
Wieder auf der Küstenstrasse fahren wir immer weiter an der Steilküste entlang. Leider kommen wir (lt. Reiseführer) mit dem WoMo nicht zum Strand. Gut, dann eben weiter. Vielleicht finden wir
einen schönen Campingplatz. Kurz vor Chiessi machen wir einen Kaffeestopp und landen wieder in Marina di Campo. Genau dort, wo wir heute Morgen losgefahren sind. Diese Fahrerei hätten wir uns
sparen können. Zurück zum alten Campingplatz?
Nein, wir suchen ein anderes Ziel. Mal sehen, wo wir einen schönen Platz finden. Wieder führen viele Kurven den Berg hinauf und dann wieder hinunter nach Lacona. Einer
der beschriebenen CP ist der Valle Santa Maria. Soll direkt am Strand liegen. Der Platz ist ziemlich gut gebucht, hat aber einen Platz frei. Wir planen die nächsten 2 Tage auf dem Platz zu
bleiben. Die Entscheidung revidiere ich, nachdem die Nacht 40,- € kostet, und unser Stellplatz nicht sonderlich groß ist. Wir können nicht einmal unsere Markise ausfahren. Links und rechts sind
wir eingekeilt von unseren Nachbarn. Den Strand vor der Tür lassen sie sich ziemlich gut bezahlen. Morgen suchen wir uns eine Alternative.
Lt. Reiseführer gibt es ja auch noch einen kostenfreien Stellplatz oberhalb der Küste. Wenn ich richtig vermute, ist das der Platz, den wir vom Strand sehen können. Wir werden sehen.
Zum Abendessen gibt es heute Schweinefilet in Serano Schinken gewickelt, mit Spaghetti und einer Toskanischen Tomatensauce. Sehr lecker! Es ist noch so viel übrig, dass ich morgen nicht kochen
muss. ;))
2x täglich warm essen, zwischendurch Kaffee oder Eis sowie Aperitif und Wein werden sich sicherlich auf der Waage bemerkbar machen. Notfalls kann ich als Michelin Männchen gehen!
Herr Erdmann übernimmt den Spüldienst und ich schreibe Bordbuch. Jetzt bin ich müde. Gute Nacht!
Von Portoferraio starten wir zur westlichen Elba Rundfahrt nach dem WoMo-Tourguide
Elba - Lacona
Km-Stand morgens: 39.885 km
Km-Stand abends:
Gefahrene Km:
Stellplatz: Camping Valle Santa Maria
GPS: 42.76099N 10.23652 E
Ausgaben:
Kosten Übernachtung: 40,- € !!
Einkauf: 49,74 € + 5,32 €
Eis: 7,- €
Elba - Reale, Porto Azurro 26.5.2015
Für heute ist schlechtes Wetter angesagt. Aber es klart langsam auf. Geplant war, den kostenfreien Stellplatz in Lacorna anzusteuern. Doch Herrn Erdmann gefällt es besser, auf einem Campingplatz
zu stehen und morgens noch ein Schwätzchen mit den Nachbarn zu halten. Hier hätten wir Platz ohne Ende, einen super Blick auf das Wasser und keine Nachbarn rechts und links von uns. Begeben wir
uns also auf die Suche nach einem Campingplatz, mit Strand vor der Tür.
Richtung Osten fahren wir zunächst nach Capoliveri, halten auf dem Parkplatz und essen gebratene Spaghetti mit der Toskanischen Tomatensauce. Leider hat Herr Erdmann keinen Bock, sich den kleinen
Ort anzusehen, weil er am Berg liegt und man Laufen muss...
Daher will er lieber zurück nach Porto Azzuro. Allerdings finden wir keinen Campingplatz. Auf dem Weg ein Hinweisschild Camping Reale. Wir versuchen unser Glück und tatsächlich gibt es einen
freien Stellplatz zum akzeptablen Preis. Freie Stellplatzwahl. Der Platz macht einen etwas "italienischen" Eindruck. Wir bleiben trotzdem. Wie sich auf den zweiten Blick heraus stellt, eine gute
Entscheidung.
Unser Platz ist sehr groß und wir machen uns breit. Dann gehen wir zum Strand. Eine wunderschöne Felsen- Küste, mit Kiesstrand. Vorteil: keine Familien mit schreienden Kindern. Eine
Strandbar und Sonnenliegen mit karibischen Sonnen-Bastschirmen und die Sonne scheint dazu. Das ist doch was.
Unser Abendessen steht derweil zum Auftauen auf der Kühlerhaube. ;) Scampi-Tintenfisch-Spieße, dazu Curryreis und Ruccolasalat an Himbeeressig. Dazu ein Est! Est!
Est! Wenn das kein Luxus ist. ;)
Elba - Reale, Porto Azurro
Km-Stand morgens:
Km-Stand abends: 40.014 km
Stellplatz: CP Reale, Porto Azzuro,
GPS: Lat. 42.771313; Long. 10.415484
Ausgaben:
Kosten Übernachtung: 28,- €
Café: 3,50 €
Promobil Zeitung: 5,70 €
Mülltüten 1,61 €
Elba - Portoferreio 27.5.2015
Um nicht ständig auf Tour zu sein, wollten wir schon gestern 2 Tage auf einem Platz stehen bleiben. Ich wollte so gerne noch 1 Tag am Wasser faulenzen und die Sonne genießen. Nach dem Aufstehen
Blick in den Himmel - Trüb, aber nicht kalt. Herr Erdmann möchte weiter, Richtung der Inselhauptstadt Portoferreio, wo morgen Mittag unsere Fähre abfährt. Also 14 km bergauf und bergab Richtung
Fähre.
Am Hafen gibt es erst einmal frische Erdbeeren, die ich im Supermarkt gerade erstanden habe. Dann geht die Suche weiter. Der erste Hinweis entpuppt sich als zu weit entfernt. Also zurück. Dann
folgen wir der freundlichen Stimme unseres Navis und der Empfehlung der netten Dame von gestern und steuern den CP Scaglieri Village an. Eine gute Entscheidung, auch wenn der Platz erst ab 17.00h
frei ist und 32,-€ kostet. Ich habe keine Lust mehr, weiter zu suchen.
Das Womo wird zwischengeparkt, bis die Handwerker um 17,00 Uhr gedenken, ihr kleines Piaggi wegzufahren und wir auf den Stellplatz können. Bis dahin nehmen wir einen Aperol an der Strandbar und
dann gehe ich sogar eine Runde im Pool schwimmen. Der Strand von Biodola und der kleinere Strand von Scaglieri gehören zu den schönsten Stränden der Insel. Den
Platz sollte man sich merken, wenn man einmal ein paar Tage ausspannen will.
Dann aber ohne Womo, sondern mit dem Flieger und Auto und hier vor Ort ein Chalet mieten. Die im schönsten Abschnitt auf den Felsen gebauten Chalets bieten einen herrlichen Ausblick auf die
malerische, exklusive Bucht "Baia della Biodola". Auf Wunsch wird sogar Hotelservice angeboten und Verpflegung. Bei Buchung über den Campingplatz, erhalten Gäste 20 bis 50 Prozent
Ermäßigung auf den Preis des Fährtickets!!!
Elba - Portoferreio
Km-Stand morgens: 40.014 km
Km-Stand abends: 40.045 km
Gefahrene Km: 31
Stellplatz: CP Village Scaglieri Portoferreio
GPS: Breitengrad 42° 48' 12" N (42.803570)
Längengrad 10° 16' 15" E (10.270880)
Ausgaben:
Kosten Übernachtung 32,- €
Einkauf 4,95 €
Restaurant Aperol 11,60 € + 3,50 €
Elba- Siena 28.5.2015
Um 12.20 h geht unsere Fähre zurück auf's Festland. Aber bis wir vom Stellplatz kommen, kostet es reichlich Nerven und das Gummi der Reifen. Stress pur! Gegen 10.30 h sind wir im Hafen und 12.20h
ist Abfahrt, dh. genügend Zeit für einen Bummel durch die Altstadt, die wieder oben hinter Festungsmauern liegt.
Herr Erdmann wendet sein Veto ein und nimmt die Abkürzung zum Hafen und ich erstehe in einem kleinen Laden einen knallroten Strohhut. Erst habe ich mich für einen ganz großen entschieden, dann
aber die kleinere, tragbarere Variante gewählt. Ich trage ja gerne Hüte, aber leider ist nicht alle Tage "Gartenfest" oder Pferderennen ;))
Als ich zum Hafen komme, trinkt Herr Erdmann schon seinen Americano. Dann wird es Zeit das WoMo zu entern und sich in die Reihe zum Boarden zu stellen.
"Embarking" heißt das. Die Überfahrt dauert nur 1 Std., dann geht es dem WoMo- Reiseführer nach bis nach Siena.
Ich wollte entlang der Küste zur Massa Marittima fahren. Aber ein gerade ereigneter Unfall mit Straßensperre und Hubschrauberlandung macht mein Vorhaben unmöglich. Also
doch die beschriebene Route über Venturina immer in Serpentinen den Berg hoch. Bis Massa Marittima sind es nur 48 km, für die man theoretisch 1 Std. bräuchte. Aber bei einem Tempo von 30 - 50
km/h nimmt die Fahrt kein Ende.
Endlich erreichen wir den mittelalterlichen Ort und fahren aufs geradewohl Richtung Centro. Wir landen oberhalb der Burgmauern mit dem 74m hohen Torre Candeliere und stellen fest, dass wir durch
eine Einbahnstraße gekommen sind, aber weder die Straße (Treppe) zum Dom mit dem Womo noch die Straße durch den kleinen Torbogen nehmen können, da hier max. Autos mit einer Breite von 2,20m
durchkommen. Unser WoMo hat 2,24m!!
Der gegenüberstehende Getränkelaster muss schließlich auch zurück. Also frage ich ihn, welcher Weg führt zurück. "Gegen die Einbahnstraße" - ist nur ein kurzes Stück, meint er. Stellt sich mir
die Frage, wieso überhaupt eine Einbahnstraße, wenn einige doch dagegen zurück müssen? Die entgegenkommenden Fahrzeuge scheinen das zu kennen und fahren zur Seite. Vielen Dank.
Vorher steigen wir jedoch die Stufen zur Piazza Garibaldi hinunter und betrachten uns den Dom San Cerbone, der beeindruckend den Platz einnimmt. Umrahmt vom Palazzo Pretorio und Palazzo Courage
und dem Archäologischen Museum. Nach einem kurzen Stadtrundgang fahren wir weiter.
Siena sind noch 60 km. Leider nur auf den engen Straßen, die mich manchmal an die engen Passstraßen in den österreichischen Alpen erinnern. Strecke machen wir so jedenfalls nicht. Meinen
Tagesplan eines Spaziergangs durch Siena und Weiterfahrt durchs Chianti mit San Gimiano und Volterra kann ich getrost vergessen.
Dafür landen wir unplanmäßig in San Galgano, einer Abtei aus dem 13. Jh., die von Zisterziensermönchen errichtet wurde. Heute sind nur noch die Außenmauern ohne Dach,
dh. eine Ruine zu sehen. Da entweder eine Führung oder eine Vorstellung mit Musik war, war eine Besichtigung des Klosters nicht möglich. Eine deutsche Busgruppe hatte sich ebenfalls eingefunden
und wartete. Vielleicht auf den nächsten Einlass-Termin.
Mit den Besichtigungen in Italien ist das so eine Sache. Entweder man muss rechtzeitig irgendwo ein Ticket besorgen oder auf jeden Fall für jede Art von Besichtigung Geld löhnen. "Umsonst" gucken
is' nicht. Wie mit den Straßen - an allen Ecken stehen Hinweise wie man in die verschiedenen Orte kommt und diese führen fast immer über die Autobahn, die natürlich kostenpflichtig ist. Überall
kleine Abzockstationen....
Nach 60 km wunderschönster Serpentinenstraßen landen wir endlich gegen 18.00h in Siena.
Herr Erdmann hat keine Lust mehr aufs Fahren und will schnellstmöglich den nächsten Campingplatz ansteuern.
Lt. Reiseführer kein Platz, im Asci auch nichts und im Promobil nur 2 Stellplätze ausgewiesen. Auf dem Weg in die Stadt kommen wir an einem Stellplatz vorbei, der aber nicht besonders gut liegt.
Den wollen wir nicht. Wir folgen dem Hinweis Camping und fahren dann wieder stadtauswärts. 9km entfernt. Ich will noch in die Stadt. 9km sind mir zu weit entfernt. Also weiter zum nächsten
Stellplatz am Palasport. Für einen Parkplatz außerhalb finde ich 20,- Stellgebühr happig. Abzocke!! Aber was bleibt uns übrig? Mit dem Bus geht es in die Stadt. Hilton im Schlepptau.
Erst finde ich die Busstation nicht, (den Stadtplan hier kann ich sowieso nicht lesen,) dann stehen wir auf der falschen Straßenseite. Egal auf welcher Seite wir stehen, wir werden von Bus 77
überholt. Wann bleibt denn einer stehen? Macht doch nichts. In einer halben Stunde kommt doch der Nächste...
Es ist zwischenzeitlich fast 19.30h und mein Magen knurrt. Endlich ein Bus. Wir dürfen nicht mit. Hilton hat keinen Maulkorb...
Der nächste Bus (proppenvoll) Nr.3 nimmt uns zwar mit Hund mit, aber will 4,-€ Kleingeld und ich habe nur noch einen 50,-€ Schein. Herr Erdmann kramt noch 10,-€ raus und der Fahrer ist gewillt
uns mitzunehmen. City? Si!
Ok. Irgendwann ist klar, dass wir nicht in die Stadt, sondern aus der Stadt rausfahren. Also wieder aussteigen. Der nächste Bus in die Gegenrichtung fährt um 20.06h. Das gleiche Spiel: ohne
Maulkorb kein Einstieg. Direkt danach kommt der zweite Bus. (Unser Fahrer, der uns schon mit aus der Stadt genommen hat, ist auf dem Rückweg ;)) Wo müssen wir raus? In der Nähe der Uni steigen
wir aus und lassen uns keine 100m weiter in einer Pizzeria nieder. Endlich angekommen und endlich was zu essen.
Zwischenzeitlich ist es dunkel und Herr Erdmann hat weder Lust noch Power, sich noch etwas von der Stadt anzusehen. Auf der Suche nach einem Taxi landen wir noch auf dem Plaza di Campo, der im
Laternenlicht superschön aussieht, umringt von Restaurants. Ich habe selten einmal so einen tollen Platz gesehen. Das nächste Taxi bringt uns auf direktem Weg zurück zu unserem WoMo.
Da der Kühlschrank unseren Strom verbraucht hat, ist heute nichts mehr mit fernsehen. Herr Erdmann geht ins Bett und ich halte noch die Tagesereignisse für die Nachwelt fest.
Kurz nach Mitternacht. Feierabend.
Elba- Siena
Km-Stand morgens: 40.045 km
Km-Stand abends: 40.191 km
Gefahrene Km: 146
Stellplatz: Palasport Siena
GPS : 43°19’59’’N, 11°19’03’’O
Ausgaben:
Kosten SP: 20,- €
Tanken 80,- €
Bus: 4,- €
Taxi: 11,- €
Restaurant Pizza: 32,- € + 4,50 €
Hut 25,- €
Siena- Cinque Terre 29.5.2015
Der Weg aus Siena- erst einmal in die verkehrte Richtung nach Redda in Chianti. Aber die Route auf der Weinstraße durch den/das? Chianti fällt dem Terminstress zum Opfer. Sonst kommen wir heute
wahrscheinlich nicht mehr in der Cinque Terre an. Ebenso San Gimiano und Volterra müssen ausfallen, da wir 200 km vor uns haben und mindestens 60-70 km auf der Landstraße wieder bergauf und
bergab. Kurz vor Volterra fragt Herr Erdmann wie weit es noch ist. "Ca. 40-50 km", antworte ich. "Auf diesem Weg?"
Ja. Zwar sehr idyllisch und landschaftlich so, wie ich mir die Toskana vorgestellt habe, aber eben auch durch die kleinen Orte, die meist an irgendwelchen Hügeln kleben. Cecina 39 km. Ab da geht
es über die Autobahn Richtung La Spezia. Ca. 22 km vor Cecina wird die Straße breiter und statt der bisherigen Geschwindigkeit von 30-50 km/h, sind jetzt sogar 80 km/h machbar. Kurz vor Cecina
der Hinweis auf die Autobahn = Autostrada. Das Navi zeigt noch 134 km bis La Spezia. Es ist gleich 11.30h, dh. gegen 15.00h könnten wir tatsächlich in der Cinque Terre sein. Mal sehen, ob und wo
ich einen Campingplatz in der Nähe finde. Geschafft! 11.40h und wir sind auf der Autobahn.
Auf der Karte entdecken ich, dass es auch möglich sein sollte, direkt zu den 5 Dörfern der Cinque Terre zu fahren, statt einen Campingplatz zu suchen und von da die Bahn
zu nehmen. Die Idee mit dem Abstecher zur Cinque Terre kam uns schon in Tirrenia im Hotel (nach dem Einbruch ins Womo), nachdem in der neuen Ausgabe von Promobil darüber geschrieben wurde und uns
ein paar tolle Fotos inspiriert haben, hier einen Stopp auf dem Heimweg einzulegen.
Von La Spezia also nach Portovenere, in der Hoffnung, dass wir auch mit unserem WoMo überall durchkommen. Manche Gassen sind eng und Tordurchfahrten höhenbeschränkt. Ich bin davon ausgegangen,
dass wir in der Hafenregion immer am Wasser entlang zum ersten Ort kommen. Weit gefehlt - es geht wieder einmal durch die kleinen Bergdörfer. Herrn Erdmann kann nichts mehr erschüttern. Endlich
in Portovenere angekommen, finden wir eine Parkplatz Beschilderung für WoMo's. Na also! Wir sind schon mal richtig.
Jetzt müssen wir nur noch den Weg in den Ort finden. Sollen wir von hier links bergab oder lieber rechts bergauf gehen? Mit Hände und Füßen macht mir ein Italiener klar, rechts hoch, um den Ort
herum (wirklich???) und dann die erste Treppe runter zum Strand.
Treppe gefunden, Strand auch (mit einer exklusiven Strandbad oder besser einem "Bagno") aber außer einer kleinen Badebucht und ein paar netten, noch nicht allzu alten Häusern ist nichts, was
meiner Meinung nach im entferntesten ein UNESCO Weltkulturerbe sein könnte. Das kann nicht sein!
So viele Stunden Fahrt und dann für eine nette kleine Bucht, die überall sein könnte.
Da wir heute Morgen (in Ermangelung eines Geschäftes) kein Brot hatten und Frühstück daher ausgefallen ist, sind wir beide extrem hungrig. Für 2 Mini Portionen Nudel und je 1 Limonade zahlen wir
31,- €. Dafür saßen wir exklusiv im Strandclub des Grand Hotel, wie wir im Nachhinein festgestellt haben. Zur Cinque Terre geht es übrigens ca. 10 Min. Fußweg den Strand entlang. Armer Herr
Erdmann. Da muss er jetzt durch!
Im Hafen starten dann Schiffe zu einer Rundtour. Gut, wenigstens nicht laufen. Im Hafen angekommen, wird klar, dass diese kleinen Dörfer eine Besichtigung Wert sind. Aber zuerst gibt es einen
Kaffee, den hat Herr Erdmann verdient.
Ich muss wenigstens einen kleinen Blick in die Gassen werfen, die über die steilen Treppenstufen zu erreichen sind. Wirklich wunderschön. Ein Postkartenmotiv am nächsten. Jede Menge Touristen
aller Herren Länder stehen knipsend und staunend um mich herum. Die Einheimischen müssen sich doch vorkommen wie im Zoo - oder im Museum.
Noch kurz zur nächsten Ecke - dorthin laufen schreiend eine Horde Jugendlicher auf Klassenfahrt und eine amerikanische Hochzeitsgesellschaft auf Fotomotivsuche. Soviel Leute können nicht irren.
Also hinterher und sehen, was dort zu sehen ist.
Eine Mittelalterliche Burg und Kirche, die ich allerdings nur von der Ferne fotografiere. Ich will Erdmännchen nicht so lange alleine sitzen lassen und wir müssen auch langsam wieder zurück.
Hilton, unser Bordingenieur, wartet auf uns im Wohnmobil. Für ihn ist es entweder zu warm oder zu strapaziös. Das WoMo ist sozusagen seine "rollende Hundehütte".
Zurück geht es per Taxi, denn den Berg zu Fuß wieder hinauf, das ist uns beiden definitiv zu anstrengend. Gerade rechtzeitig verlassen wir den Hafen, als uns Massen von Menschen begegnen, die die
Stadt entern.
Wie wir sehen, liegt die AIDA "Mein Schiff" sowie ein Kreuzfahrtschiff der Costa im Hafen. Die werden jetzt durch die Gassen geschoben und gedrückt.
Auf der Fahrt erzählt uns der Taxifahrer, dass im letzten Jahr Angela Merkel für 2 Tage in ihrem Urlaub mit Mann und Bodyguards da war. Ich stelle mir das schrecklich vor, nirgendwo hingehen zu
können, ohne in Ruhe bummeln zu können und überall erkannt und fotografiert zu werden. Mein Fall wäre es nicht.
Wieder zurück am WoMo will Herr Erdmann "Strecke machen" und noch weiterfahren. Es sind immerhin fast 1000 km und ca. 15 Std. Fahrt (bei Einstellung im Navi auf LKW) bis wir wieder Zuhause
sind.
Mit Straßenkarte, ASCI Führer & Stellplatzführer versuche ich die beste Strecke und einen vernünftigen Platz für heute Nacht ausfindig zu machen. Entweder so gelegen, dass wir heute noch
etwas Sonne genießen können oder vielleicht morgen Vormittag. Lago Maggiore klingt nicht schlecht. Außerdem will ich lieber die Strecke über Genua fahren. Erstens führt die an der Küste entlang
und weit genug um Mailand herum. Es ist wieder Freitag Nachmittag und ich brauche heute nicht wieder einen Unfall. Die Italiener kennen keine Straßenmarkierungen und halten schon gar nicht die
Spur. Blinker ist auch purer Luxus und wird vollkommen überbewertet...
Also statt Mailand und Flughafen fahren wir entgegen dem endlos scheinenden Stau Richtung Alexandria auf der A26. Glück gehabt und die richtige Entscheidung getroffen!
Endlose Tunnel, dafür traumhafte Landschaft durch das Piemont. Landschaftlich auf jeden Fall die bessere Wahl. Kurz vor der Schweiz finden sich einige Campingplätze entlang des Lago
Maggiore. Der am nächsten liegende ist in Solcio, hat noch einen Platz für uns frei und akzeptiert die ASCI Karte und wir übernachten zum Schnäppchenpreis
von 18,50€ incl. Hund.
Da es bereits nach 20.00h ist, wird heute nicht mehr selbst gekocht. Wir lassen uns bedienen und bestellen Nudeln. Herr Erdmann hat sich ein Bier verdient und ich bestelle einen Lambrusco. Den
Wein gab es in meiner Jugend in 2 l Flaschen zu irgendwelchen Feten und hat furchtbar geschmeckt. Von uns Umgangssprachlich "Pennerglück" genannt. Leider schmeckt er auch heute noch genau so wie
damals. Ich hatte gehofft, in Italien und in Restaurants wäre die Qualität besser.
Zumindest macht er müde und ich werde die Nacht gut schlafen - mit Blick auf den See, denn wir haben das WoMo extra umgekehrt geparkt, damit wir vom Bett aus auf den See schauen können.
Nach dem Essen nochmal einen Blick auf das Wasser, dann fällt Herr Erdmann ins Bett. Mein Tagesbericht ist kurz vor Mitternacht auch fertig. Gute Nacht!
Siena- Cinque Terre
Km-Stand morgens: 40.191 km
Km-Stand abends: 40.727 km
Gefahrene Km: 536
Campingplatz: Solcio, Lago Maggiore
GPS : Lat : 45.8146209716797 / Long : 8.5528564453125
Ausgaben:
Kosten Übernachtung: 18,50 €
Tanken
Maut: 14,60 + 29,20 €
Restaurant: 31,- + 3,50 + 31,50 €
Taxi: 12,- €
Solcio - Offenburg 30.5.2015
Der Campingplatz Solcio am Lago Maggiore, ist der Beste, den wir bisher hatten. 1 mit *
Ist sehr klein und selbst in der zweiten Reihe hat man einen schönen Blick auf den See. Das Waschhaus liegt 10 m weiter und vom Restaurant haben wir das WoMo im Blick. Das Ganze dann zum super
Schnäppchen Preis von 18,50€ mit der ASCI Karte.
Gestern Abend haben wir uns noch überlegt, ob wir erst nachmittags fahren und den Tag am See genießen.
Da es aber heute Nacht geregnet hat und die Sonne noch nicht hervorgekommen ist, fahren wir weiter. Nicht über die Autobahn, sondern immer am See entlang. Die beste Entscheidung. Traumhafter
Blick und in Stresa, reiht sich eine Villa an die nächste. So schöne Grandhotels an der Promenade habe ich nur in alten Filmen aus den Fünfzigern gesehen. Herr Erdmann
ist komplett begeistert.
Leider finden wir auf die Schnelle keinen Parkplatz. Schade, ich hätte mir gerne die Stadt angesehen und wäre an der Promenade entlang gelaufen. Unterhalb der Agip Tankstelle entdecke ich einen
super Stellplatz für Womo's - mit Seeblick.
Hier am See könnte man auch eine Woche Urlaub machen, auf dem CP Solcio und mit dem Rad, besser aber mit einem Roller, um die Gegend zu erkunden. Also notieren, falls wir wiederkommen
wollen!!!
In Locarno geht es dann Richtung Autobahn und Gotthard-Tunnel.
6 km vorher Stau. Rien ne va plus. Nichts geht mehr. 1, 5 Std. für 5,5 km und jede Menge LKW's. Und warum das Ganze?
Eine Ampel lässt immer nur ein paar Autos durch, danach ist wieder eine Weile Pause. Außerdem verengt sich die Spur auf 1 Fahrbahn. Erst einmal im Tunnel, läuft es wie geschmiert. Möchte wissen,
wie lange der Stau mittlerweile ist. Da ich beginnende Trigeminus Schmerzen habe, nehme ich eine Tablette und lege mich aufs Bett. Gott sei Dank haben wir ein WoMo. Geht in einem Auto
nicht!
Reine Fahrzeit nach Hause ca. 8 Std. Herr Erdmann brettert und brettert Kilometer um Kilometer Richtung Heimat. Wir passieren die Schweizer Grenze. Halten sogar am roten Stopp, aber nichts
passiert. Keine Zöllner weit und breit. So fahren wir über das rote Stoppsignal und sind wieder auf deutschem Boden.
Welcome back. Stopp und Abendessen in Colmar?
Nein weiter. Als ob wir verfolgt werden oder pünktlich zur Tagesschau Zuhause sein müssen...
Bin gespannt, wie lange er noch weiter fährt. Wir müssen ja auch mal was essen... Stopp dann in Offenburg.
Auf der Suche nach einem Parkplatz fahren wir kreuz und quer durch die Stadt. Der ausgewiesene Stellplatz schaut nicht sehr vertrauenswürdig aus. Nachdem sich hier einige Jugendliche versammeln,
fährt Herr Erdmann lieber weiter. Wir haben es jetzt mit unserer defekten Scheibe bis Deutschland geschafft, jetzt brauchen wir keine weiteren Komplikationen.
Erdmännchen fragt sogar bei der Polizei, ob er vielleicht auf deren Parkplatz stehen darf. Ideen hat er...
Aber nicht weit entfernt, finden wir in einer Seitenstraße eine Möglichkeit. Nicht in allerbester Lage. Ob unser WoMo das heil übersteht?
In der Zwischenzeit waren wir im Hotel Sonne zum Abendessen. Empfohlen vom Michelin.
Kokosschaum Süppchen, danach Spargelrissotto mit Seeteufel. Beides in einer Mini-Probierportion, also für mich perfekt. Preis für Normalportionen. ;) Dazu gibt es einen Weissburgunder.
Das Wohnmobil ist auch noch da und unbeschadet. Glück gehabt. Danach steuern wir den Stellplatz im Industriegebiet an, stöpseln uns an den Strom und richten die Antenne, um noch ein bisschen TV
zusehen bevor wir schlafen.
Solcio - Offenburg
Km-Stand morgens: 40.727 km
Km-Stand abends: 41.173 km
Gefahrene Km: 446
Stellplatz: Camping Kuhn in Offenburg im Industriegebiet. Sogar mit V/E und Strom.
GPS Koordinaten: 48°28’49’’N, 07°55’39’’O
Ausgaben:
Kosten SP: 0,- €
Tanken 101,- €
Einkauf 0,89 €
Restaurant 39,60 €
Offenburg- Zuhause 31.5.2015
Die Nacht waren laut und kurz. Neben dem Stellplatz befindet sich eine Diskothek. Dazu betrunkene Jugendliche, die zwischen 3.00h und 5.00h die Nacht zum Tag gemacht, ziemlich laut waren und
etwas "randaliert" haben. Schlafen war also nicht möglich.
Am unserem WoMo haben sie "Gott sei Dank" nur den Stromstecker gezogen und nichts kaputt gemacht.
Offenburg- Zuhause
Km-Stand morgens: 41.173 km
Km-Stand abends: 41.430 km
Gefahrene Km: 457
Ausgaben:
Kosten SP: 0,-€
Tanken:101,- €
McDonalds: 6,38€
Vorbereitung der Reise:
Wohnmobilführer Toskana und WoMo Reiseberichte zB. lowbudgetcampers.de oder auch www.transitfrei. de
Abende mit lesen und planen verbracht. Ich will ja nicht die Reise eines Anderen machen, sondern meine eigene Planung machen. Herr Erdmann hält sich raus und überlässt mir die Planung und die
Vorfreude. ..
die hat er dadurch leider nicht. Sogar Rezepte für eine leckere Campingverpflegung-ohne Dosenfutter-
habe ich in das Flipboard kopiert.
Kombination des 4* Green Park Resort Gutschein mit Wohnmobil Reise.
Suche nach Reise Tagebuch Software. Fündig geworden für mein Handy. 😏 Testbericht schon mal vorab verfassen und sehen, was die Software alles kann. Anforderungen: Text und Fotos einbinden, Maps
und Wetter Informationen und alles möglichst zur Nachbearbeitung auf dem PC Zuhause synchronisieren.
Wenn es funktioniert, wäre das der Knaller.
Meine S-Note Berichte vom letzten Jahr sehen nur solange gut aus, wenn man nichts verändert. Ansonsten passen Fotos und handschriftliche Infos nicht mehr. Und drucken soll auch
funktionieren. Ich lass mich überraschen.
Vorsichtshalben habe ich beim ADAC die Camping Card für Europa bestellt. Ich bleibe eben doch ein Schnäppchenjäger. Mal sehen, wieviel man am Ende spart. Und die ASCI Card haben wir auch. Gilt in
der Nebensaison. Wahrscheinlich ist in Italien aber im Mai Hauptsaison. Lassen wir uns überraschen.
Zum Italienisch Kurs angemeldet. Auch wenn ich bis Reisebeginn nur 2 Std. habe.... Va bene, das Gehirn kramt bestimmt noch ein paar Brocken Italienisch raus, die ich bis dahin noch lerne. Mehr
als Ciao & Grazie wird es hoffentlich sein.
Fazit der Reise:
Reisebeginn: 17.5.2015 Km-Stand: 38.240
Reiseende : 31.5.2015 Km-Stand: 41.430
Gesamt KM : 3.190 km
Übernachtungen: 14 Tage
Gesamtkosten: 1.684,51 €
Danke Meike Winnemuth für das tolle Buch, die Gedanken und Freude, die ich beim Lesen hatte und den "Ideenklau" der 10 Dinge, die ich gelernt habe und jeden Reiseabschnitt im Buch beendet haben. Ich mach das jetzt auch mal so!
10 Dinge, die ich in Italien gelernt habe:
1. Nimm das Leben wie es ist und mach das Beste daraus.
2. Geh auch mal einen Umweg - und genieße, was du sonst verpasst hättest.
3. Versuche das Leben leichter zu nehmen - die Italiener sind sicher nicht reicher als wir,
aber bestimmt glücklicher.
4. Hetze nicht durch das Leben - mach' eine Pause und trink einen Espresso
5. Mach dir dein eigenes Bild von den Dingen.
6. Manchmal braucht es einen 2. Blick, um die Schönheiten zu sehen.
7. Ärger oder grüble nicht über Dinge, die Du nicht ändern kannst.
8. Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
9. Akzeptiere was du nicht ändern kannst.
10. Blick positiv in die Zukunft - du wirst die nächste Zeit darin verbringen