Afrika hat seine Geheimnisse und selbst ein weiser Mensch wird diese nie verstehen. Er kann sie aber respektieren. Miriam Makeba
Spontan, kurzfristig heute Vormittag, haben René und ich beschlossen, heute noch Campen zu gehen. Eigentlich wollte ich René nur animieren, mit mir irgendwo SUP Board zu fahren, denn bedingt durch das lange Wochenende, hatte ich keine Unterkunft für uns gefunden.
René hat vorgeschlagen zum Breede River zu fahren nach Bonnievale und das Zelt mitzunehmen. Dann hat sie den Campground gegoogelt und kurzerhand beschlossen, dass wir ein Zelt mieten. 1200R pro Nacht und alles ist vorhanden.
Los geht's
Über Route N2 Kapstadt - Richtung George, 200 km / 1,5 Std. lt. Maps
Somerset West - Bonnievale, 22.03.2024 Wetter: 23°C ☀️
Also los über die N2 Richtung George. 1,5 St später waren wir am Ziel. Zumindest nahe dran, denn mein Navi hat uns zunächst einmal ins Township geführt ...
Und ich war schon so happy wegen dem Gravel Road, der uns in diese Richtung geführt hat. Also zurück. Das südafrikanische Handy zeigt uns den richtigen Weg. (Dachte eigentlich, GPS Daten sind GPS Daten, unabhängig vom Internet Anbieter). Gegen 17.30 h erreichen wir unser Ziel.
Zunächst ist ein Rundgang auf dem Gelände angesagt. Superschön! Leider wird es langsam dunkel, sodass wir eine Foto Tour auf morgen verschieben. Wir beziehen unser Zelt und starten unser Braai, eine südafrikanische Variante von Grillen. Feuer leihen wir uns vom Nachbarn, bzw. ich frage nach, denn René fragt "grundsätzlich niemanden", wie sie mir erklärt. Aber irgendwie müssen wir das Feuer ja starten. Auch Teller, Besteck, Gläser oder Tassen haben wir nicht.
Eigentlich sollte ich das zwischenzeitlich wissen, dass die Hälfte fehlt, wenn ich mich auf meine Freundin verlasse. Aber wenn man mit dem Platz in einem PKW limitiert ist, verlässt man sich auf die Aussage, dass man nichts weiter mitbringen muss und alles vor Ort vorhanden ist.
In der Küche vor Ort werden wir jedoch nicht fündig. Außer einer Mikrowelle und einem Wasserkocher gibt es nichts.
Also gehe ich Teller und Besteck "organisieren". Das Cottage nebenan wird erst am Sonntag belegt und ich hoffe, es ist nicht verschlossen und gut ausgestattet. Meine Hoffnung bestätigt sich, somit haben wir für heute Teller und Besteck und können in Ruhe mit Boerewors (Bratwurst), Brötchen und Savanna (Cider) aus der Flasche (wir haben ja keine Gläser), den Abend ausklingen lassen.
Es ist total schön hier, der beste Campingplatz, den ich je gesehen habe. Nur die 4 Ridgebacks setzen meinem Hund Zoe zu, sodass ich ihr zu Hilfe kommen muss. Einer der Nachbarn kommt mit einer Sprühflasche, weil er "das Drama nicht länger mit ansehen kann" damit ich den dominanten Ridgeback vertreiben kann. Der Ridgeback ist jedoch hartnäckig, und lässt sich von einem bisschen Wasser nicht einschüchtern, sodass ich zum Haus der Besitzer gehe, um nach dem Namen der Hunde fragen und wie ich sie abwehren kann. Zoe verkriecht sich im Zelt und ich lasse sie an der Leine, denn ich bin zu feige, sie auf diesem endlos großen Grundstück frei zu lassen. Der Rückruf für den Hund funktioniert bisher nur Zuhause. Irgendwann geben die Hunde auf und verlassen unseren Zelt Platz. Zwischenzeitlich hat es angefangen in weiter Ferne zu donnern und zu blitzen, bis das Gewitter auch uns erreicht und es anfängt erst leicht, später richtig heftig zu regnen.
Das Zelt ist neu, es gibt richtige Betten und Bettdecken und so schlafen wir eingelullt von Regengeräuschen ein.
Bonnievale, Samstag, 23. März 2024 Wetter: ☀️ & Regen
Es regnet und unsere Nachbarn, die uns gestern das Feuerzeug geliehen haben, sind abgereist. "Keine Nacht länger", sagte die Frau. Wegen des bisschen Regen?
Wir bleiben. Schließlich bin ich gekommen, um SUP Board zu fahren. Egal ob man von oben zusätzlich nass wird, ich bin schließlich im Wasser....
Bevor ich allerdings meinem neuen Hobby nachgehen kann, warten wir auf das Ende von Loadshedding (Stromausfall), denn wir brauchen Wasser zum Abwaschen. Das ist irgendwie gekoppelt mit der Pumpe und die läuft nicht ohne Strom. Mein Versuch, das Geschirr mit dem restlichen Kaffeewasser abzuwaschen, scheitert. So kann ich das unmöglich zurück in das Cottage bringen, von wo ich es gestern "ausgeliehen" habe. Deshalb muss ich eben warten.
Nachdem wir wieder Wasser und Strom haben, hüpfe ich unter die Dusche (sehr erfrischend, da es die ersten 10 Minuten nur kaltes Wasser gibt!) Wir spülen das Geschirr, bringen es zurück und fahren in die Stadt, um einzukaufen. René ersteht einen Topf, Pappteller und Einwegbesteck und 2 Kaffeetassen und ich Salate für das Abendessen.
Danach erkunden wir noch die Gegend, müssen aber leider feststellen, dass alle Geschäfte mit Ausnahme des Supermarktes am Samstag ab 13.00 h geschlossen sind. Wir sind eben auf dem Land.
Zurück auf dem Campingplatz will René eine Runde schlafen und ich endlich aufs Wasser. Allerdings verzichte ich das SUP aufzupumpen und nehme statt dessen eines der Kajaks, die hier am Strand zur freien Verfügung stehen. Zwischenzeitlich hat es angefangen zu nieseln und ich habe keine Lust, das nasse SUP dann im Auto zu verstauen.
Zoe kann ich nicht überzeugen, mit NS Kajak auf Tour zu gehen. Sie bleibt, mit ihrer kleinen, roten Schutzweste an Land. Somit kann ich sie zumindest gut vom Wasser aus sehen. Als es anfängt heftiger zu regnen, geh ich zurück an Land, um nicht total durchnässt zu werden. Als ich jedoch das Kanu an Land ziehe, rutsche ich aus und lande im Wasser.
Also nochmal duschen. Leider habe ich mit dem heißen Wasser wieder kein Glück.
Egal, lange Jogginghose, Socken und Fleecejacke an und im Zelt (beim Schreiben des Reiseberichtes) etwas relaxen. Schade, dass es sich einregnet, wäre bestimmt toll gewesen, am Strand, in einer der Lounge Sessel zu sitzen und einen leckeren Sundowner zu genießen.
Aber bei diesem Gewitter keine Chance.
Nach einem Kaffee beschließe ich, eine Runde Hörbücher zu hören, denn Internet gibt's nicht und draußen zu sitzen ist mir entschieden zu nass und zu kalt. Deshalb relaxe ich im Bett.
Gut dass unsere Betten auf Stelzen stehen, und wir nicht weggespült werden. René hat hinter unserem Zelt eine Graben gezogen, damit das Wasser ablaufen kann und nicht ins Zelt läuft.
Es ist jetzt 19.00 h, stockdunkel und René hat den Grill erneut entfacht. Nur nach Kaffee und Marzipan Plunderteilchen habe ich überhaupt keinen Hunger. Ich könnte einfach liegen bleiben und schlafen.
Aber ich kann René schließlich nicht alleine am Feuer sitzen lassen und so geselle ich mich zu ihr. Zum Abendessen gibt es Bauchfleisch, Boerewors, verschiedene Salate und Kräuterbaguette. Um 21.00h fallen wir müde ins Bett.
Anmerkung : Zoe habe ich zum ersten Mal von der Leine gemacht und frei laufen lassen, da das Grundstück eingezäunt ist. Somit kann sie theoretisch nicht weglaufen. Denn das mit dem absoluten Rückruf haben wir noch nicht geübt. Trotzdem funktioniert es ausgesprochen gut und sie kommt freiwillig immer wieder zum Zelt zurück. Sie will gar nicht weglaufen. Sie kommt auf Zuruf direkt zurück.
Bonnievale ist kleiner Ort in der Cape Winelands District Municipality, in der Provinz "Westkap", dem Western Cape, in Südafrika, etwa 64 km südöstlich von Worcester im Breede River Valley gelegen.
Die Ortschaft wurde 1922 gegründet und nach dem Bahnanschluss „Vale“ im Jahr 1917 „Bonnie Vale“ benannt. 1953 erhielt Bonnievale den Status einer Gemeinde. Bonnievale ist von den Langeberge und Riversonderend Bergen umgeben. Das an der Cape Wine Route gelegene Gebiet bietet Touristen Käse und Wein aus der Region sowie private Wildreservate und ausgedehnte Wanderwege.
Toller, schattiger Campingplatz direkt am Fluss gelegen. Vor allem für Familien und Paare geeignet. Ruhig und friedlich, keine Musik erlaubt.
25 Campingplätze. davon 11 auf der oberen Ebene mit Holzdecks, Flussblick und Parkplatz. 8 am Flussufer, kein Parken, nur Drop-and-Go.
An allen Plätzen gibt es Grillmöglichkeiten. Eigenen Rost mitzubringen.
Strom mit normalem Stecker an jedem Platz. Vor Ort: Schwimmbad, Kanus zu mieten, kleines Klettergerüst.
Während der Bürozeiten Verkauf von Eis, Holz, Wasser und Getränke im Büro. Nur Barzahlung. Geschäfte im 3 km entfernten Ort: Spar Supermarkt, Getränke-Shop, Apotheke, Pep, Agrimark, Baumarkt.
Info: Strom im Zelt und Licht, Bett und Bettwäsche ohne Handtücher. Küche nicht ausgestattet mit Ausnahme einer Mikrowelle und einem Wasserkocher. Grill vorhanden, Gillrost mitzubringen. Holz kann gekauft werden. Alles was gebraucht wird, muss mitgebracht werden.
Auf dem Campground (derzeit) keine Bar oder Campshop vorhanden.
Zelte kein WiFi. In den Cottages Küche vorhanden, komplett ausgestattet.
Kosten : ab 1200R pro Nacht für ein Zelt, Cottage ab 1500/1800 Rand.
Definitiv für Camping in SA einpacken. Regenjacke, Plastiktüten um evtl nasse Sachen einzupacken, Tupperware wegen Ungeziefer, Insektenspray, Taschenlampe, Wolldecke mit Nässeschutz für den Boden, Feuerzeug & Anzünder, Flaschenöffner und eine Batterie-Lampe (für Stromausfall)
🏠 Bonnievale River Lodge, PO Box 220, Bonnievale, 6730, Angora Road, Bonnievale, 6730