Im Norden Bayerns gelegen, geht es über die Romantische Straße von Dinkelsbühl Richtung Würzburg in das mittelalterliche Städtchen
Rothenburg o.T.
Egal ob in Japan, China oder in Amerika, die Kleinstadt in Mittelfranken ist bekannt, was Heerscharen von Besuchern belegen. Die nahezu komplett erhaltenen mittelalterlichen Innenstadt übt auf
Touristen eine magische Anziehung an.
Verwinkelte Gassen mit malerischen Erkern, bunte und mit Blumenkästen geschmückte Fachwerkhäuser, hübsche Kirchen und gut erhaltene Bauwerke reihen sich aneinander.
Mächtige Stadttore und die begehbare Stadtmauer prägen das Bild der historischen Altstadt. Die komplett erhaltene und auf knapp 2 km begehbare Stadtmauer wartet mit jeder Menge Türmen und Toren auf. Einen wunderschönen Ausblick bietet der Burggarten. Ein 4 km langer Rundweg führt in ca. 2 Std. rund um die historische Altstadt. Allein 40 unterschiedliche Türme bzw. Tor-Türme säumen den Weg und erzählen ihre Geschichte.
In der alten Reichsstadt, die heute ca. 12.000 Einwohner zählt, erlebt man das Mittelalter und die Renaissance, wie sie waren. Jedes Jahr wird vor den Toren der Stadt das historische Lagerleben nachgestellt.
Die Spitaltorbastei am südlichen Ende der Stadt, liegt nur wenige Meter vom Wohnmobil-Stellplatz P2 entfernt und ist der ideale Startpunkt, um die Stadt zu erkunden.
Im Herzen der Altstadt liegt der Marktplatz mit dem impossanten Rathaus, welches im hinteren Teil im gotischen und im vorderen Teil im Renaissancestil errichtet wurde. Im Gewölbe findet sich eine Ausstellung zum Dreißigjährigen Krieg.
Hier findet man auch die Ratstrinkstube von 1446, die heute die Tourist-information beherbergt.
Nur wenig entfernt liegt die 1311 erbaute St. Jakob-Kirche, mit dem von Tillman Riemenschneider gefertigten Heilig-Blut- Altar. Bereits im Mittelalter zog die Kirche viele Pilger an. Ein weiteres Werk von ihm findet man in der Kirche St. Peter; hier ist die Kreuzigungsgruppe zu besichtigen. Weiterhin sehenswert die kunstvoll ausgestattete Kirche St. Wolfgang am Klingentor, mit unterirdischen Kasematten, gewidmet dem Schutzpatron der Schäfer und die Johanniskirche von 1410.
Wer sich eine kleine Auszeit zwischen den Besichtigungen gönnen möchte, findet jede Menge kleiner Cafés und Restaurants rund um den Marktplatz. Oder wie wär's mit einer Fahrt im Oldtimer-Mobil durch die Stadt?
Im Übrigen ist hier das ganze Jahr "Weihnachten" im im Weihnachtsdorf Käthe Wohlfahrt, was insbesondere Japanische und Amerikanische Herzen höher schlagen läßt. In Europas größtem ganzjährig geöffnetem Weihnachtsgeschäft, gibt es alles, was zu einem stimmungsvollen Weihnachtsfest gehört: Pyramiden, Nussknacker, Räuchermännchen, Kerzen, festliche Tischwäsche und vieles mehr.
Deutsche Besucher erfreuen sich vielleicht eher an dem bekannten "Rothenburger Schneeball", einer kalorienreichen Spezialität aus Mürbeteig und Puderzucker, das jeder Bäcker und jedes Café anbietet. Guten Appetit!
Um 970 gründet der ostfränkische Adelige Reinger im Taubertal die Pfarrei Detwang, unterhalb der späteren Stadt Rothenburg o.T.
1080 errichten die Grafen vom Komburg eine Burganlage auf dem sogenannten „Essigkrug. 1116 fällt ihr Erbe an das von ihnen gegründete Kloster Komburg (bei Schwäbisch Hall) und an das Stift Neumünster in Würzburg.
Der erste Stauferkönig König Konrad III. erwirbt 1142 das Areal der späteren Stadt und lässt auf einem Bergsporn oberhalb der Tauber die „Rote Burg“ bauen, die 1167 als Reichsburg bezeichnet wird.
Im Schutz der Burg entstand im 12 Jahrhundert dann das Städtchen mit Befestigungsring, Marktplatz, Stadtkirche und Niederlassung des Johanniterorden und Deutscher Ritterorden sowie den beiden Klöstern der Franziskaner und Dominikanerinnen. Die Stadt wurde jedoch 1356 durch ein Erdbeben teilweise zerstört.
Bis Ende des 14. Jahrhunderts ist Rothenburg eine fast autonome Stadt, die nur Kaiser und Reich als Obrigkeit anerkennt: eine Reichsstadt. Die Stadt hat um 1400 ihre Blütezeit und wächst über die Mauern hinaus und hat nach wenigen Jahren ein städtisches Territorium von rund 400 Quadratkilometern. Bis zum Ende des „Alten Reichs“ bleibt es bei der aristokratisch geprägten Ratsverfassung.
In der Neuzeit verändern rechtliche, soziale und religiöse Strukturen die Stadt einschneidend. Viele der zahl- und einflussreichen jüdischen Familien werden vertrieben. Um 1525 wird die Stadt durch einen Bauernkrieg und durch soziale Unruhen geschwächt.
Ein paar Jahre später (1544) wird durch die evangelisch-lutherischen Reformation bisherige religiöse Verbindungen gelöst und die Klöster aufgelöst. Die Stadt verliert zunehmend an politischer Bedeutung.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt erstürmt und steht durch ihre prostestantische Haltung im Konflikt gegenüber dem katholischen Stadtherren, dem Kaiser von Habsburg. Durch Beutezüge und Eroberungen, sowie Seuchen leidet die Stadt enor, behält aber ihr Erscheinungsbild.
Im Zuge der mitteleuropäischen "Flurbereinigung" Napoleons, fällt die Stadt ans Königreich Bayern und wird als Innbegriff
„altdeutscher“ Städtebaukunst "in" bei Künstlern, Literaten und Wissenschaftlern. Damit beginnt auch der Fremdenverkehr und die Einwohnerzahl beginnt wieder zu wachsen.
Im Zweiten Weltkrieg wird rund 40% des alten Stadtgebietes durch einen amerikanischen Luftangriff zerstört. Nach dem Krieg wurde die Stadt wieder originalgetreu aufgebaut und für die Besucher eine Attraktion zu jeder Jahreszeit.
Stellplätze: Rothenburg bietet 3 Stellplätze, wovon ich den am Parkplatz P2 wegen der Lage bevorzuge.
Parkplatz P2, Bensenstraße, 94541 Rothenburg o.T.
GPS: 49°22'16" N, 10°,10'57" E
Campingplatz Tauberromantik, liegt am Radweg Taubertal und ist einige Kilometer nördlich der Altstadt gelegen.
Detwang 39, 91541 Rothenburg o.T.
GPS: 49°23'16" N, 10°10'04" E
Weitere Infos zu Rothenburg: www.tourismus-rothenburg.de