©Reinhard Grieger / pixelio.de
Wie schon erwähnt, hat mich meine berufliche Reisetätigkeit öfter nach Schweden geführt. Insbesondere in die Städte Malmö, Göteborg und Stockholm. Aber auch andere kleinere Städte habe ich kennen gelernt. Wobei "kennen" eigentlich nicht der richtige Ausdruck ist. Denn ich war ja beruflich hier und nicht zum Sightseeing. Oft blieb nur noch Zeit, die Restaurants am Abend zu "testen".
Aber auch hier zählt "Steter Tropfen höhlt den Stein", will sagen, beim x-ten Besuch kann man schon das eine oder andere sehen und lernen.
Malmö liegt im äußersten Süden des Landes. Nach Göteborg sind es etwa 241 km Luftlinie, ca. 514 km nach Stockholm, Rostock 177 km und ins gegenüber liegende Kopenhagen sogar nur 28 km. Durch die Lage am Öresund sind die Winter in der Stadt relativ mild.
Der Verlauf der Küste ähnelt dem eines Ellbogens, weshalb in früherer Geschichte für die Stadt auch oft unter dem nieder-deutsche Namen "Elbogen" bekannt war. Malmö stand früher abwechselnd zwischen Dänischer und Schwedischer und zu Hansezeiten unter Deutscher Belagerung. 1658 wurde die Stadt dann wieder schwedisch.
Heute hat die Stadt etwa 340.000 Einwohner, durch Migration kommen ständig neue Einwohner hinzu. Malmö ist sehr International. 58% sind Einheimische, 42% der Menschen in Malmö haben einen Migrationshintergrund.
Die Öresundbrücke, eine kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke, ist heute ein Highlight der Stadt - nicht nur für Pendler - und wurde im Jahre 2000 eingeweiht. Südlich vor den Toren der Stadt gelegen verbindet sie die beiden Städte Kopenhagen und Malmö. Täglich fahren etwa 200 Züge und 17.000 Autos über die Brücke. Von hier kann man die Fahrt und den Blick auf das Wasser genießen. Nirgends ist die Aussicht besser.
Nirgends stimmt vielleicht nicht ganz, denn vom "Turning Torso", dem 2005 eingeweihten hypermodernen Wohnturm mit 190 m Höhe, ist die Aussicht sicherlich atemberaubend. Er zählt zu den höchsten Wohnhäusern Europas. Seine Besonderheit ist die zur Spitze hin um 90 Grad gewendelte Fassade. Allerdings kann man nicht einfach mit dem Lift nach oben fahren, denn es handelt sich um ein Privatgebäude mit Wohnungen und Büros und strenge Concierges wachen über die Aufzüge, damit Unbefugte hier keinen Zutritt haben. Wer hier allerdings ein Luxusappartement sein Eigen nennt, kommt in 38 Sekunden nach oben und kann von hier den grandiosen Ausblick genießen.
Doch auch im alten Stadtkern hat Malmö einiges zu bieten. Nicht weit von der Altstadt liegt das Rathaus von 1546. Ganz in der Nähe des Rathauses befindet sich das älteste Bauwerk Malmös, die St. Petri Kyrka aus dem Jahre 1319.
In der Altstadt sind noch viele alte Fachwerkhäuser erhalten. zB. Lilla Torg von 1591 (kleine Markt). Auch die Reiterstatue von König Karl X. Gustav findet sich auf dem Marktplatz.
Das Malmöhus ist ein altes Schloss und einziger Rest der alten Befestigungsanlage. Im 17. Jahrhundert verteidigten sich hier schwedische Bürger gegen die Dänen. Im 18. Jahrhundert wurde es als Zuchthaus genutzt. Heute ist es ein Stadtmuseum und zeigt die Geschichte des Landes. Selbst Fledermäuse kann der Besucher dort bestaunen, denn ein Aquarium und Terrarium finden sich dort ebenso wie eine Botanische Ausstellung. Umgeben wird das Malmöhus von einer großen Parkanlage mit der Schlossmühle, einer alten Holländer Windmühle aus dem Jahr 1851.
Ganz in der Nähe findet man auch das Seefahrt- und Technikmuseum mit einem begehbaren U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg. Wer sich in die Wikingerzeit zurückversetzen möchte, besucht das alten Koggenmuseum, etwa 20 km außerhalb im Stadtteil Höllviken. Hier werden in den Sommermonaten Fahrten mit den Nachbauten der alten Koggen angeboten.
Die Öresundausstellung zeigt etwas über den Bau der Brücke und gehört zu den neuen Glanzpunkten der Stadt. Wer immer noch nicht genug vom Wasser hat, könnte zur Abwechslung auch mal ins Wasser gehen. Am besten vom Alten Badehaus "Ribersborg" von 1898.
Wasser spielt in Malmö schon immer eine große Rolle. Insbesondere der Seehafen mit Fährverbindungen nach Lübeck-Travemünde und Rostock. Die meisten Besucher kommen also übers Wasser. Egal ob mit der Fähre oder über die Öresundbrücke.
Aber auch mit dem Flieger kommt man nach Malmö, zB mit der Billigairline Ryan Air von Düsseldorf. Wobei der Flughafen Kopenhagen eine größere Rolle spielt.
Camping: An der Brücke nach Dänemark, liegt am Strand des Öresund der Campingplatz "First Camp Malmö". Aufgrund ausgezeichneter Busverbindungen gelangt man schnell u. einfach in die Malmöer City.
Ein Stellplatz soll auch an der Brücke sein, ein weiter am Strandbad Limhamnsvägen 48.
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