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Ein goldener Schlüssel schließt auch das Zarenherz auf Russisches Sprichwort
Russlands Zarenstadt hat mehr Übernachtungen im Jahr als Einwohner. Mehr als 7 Millionen haben die russische Stadt besucht, die ca. 5 Millionen Einwohner hat. St. Petersburg eine Stadt, in die man sich sofort verliebt.
Die Stadt wurde nicht nach Peter dem Großen, sondern nach seinem Schutzheiligen, dem Apostel Simon Petrus benannt und ist die zweitgrößte Stadt in Russland.
St. Petersburg - eine Stadt die protzt! zB. mit der Isaak-Kathedrale, die alles überragende Kirche, in die 10.000 Menschen passen und die mehr als 2 Fussballfelder groß ist. Weltberühmt wurde sie durch ihre goldene Kuppel mit der besten Aussichtsplattform. Viele kommen, um die 262 Stufen zur Säule hoch zu klettern und den vielleicht schönsten Blick über St. Petersburg zu bekommen.
Auch auf die Auferstehungskirche mit ihren bunten Zwiebeltürmchen, das wohl bekannteste Wahrzeichen und für viele, das schönste Gotteshaus der Stadt. Exakt an der Stelle, wo Zar Alexander II. 1881 einem Attentat zum Opfer fiel, wurde die Christi-Auferstehungskirche errichtet. Ihr Beiname lautet "Erlöser auf dem Blute". Das bunte, mosaik-artig verzierte Gebäude, wurde mit viel Liebe zum Detail gebaut. Heute fungiert die Kirche als reines Museum.
Wer keine Lust hat, zu Fuß die Sehenswürdigkeiten zu erkunden, kann dies auch mit einem Boot vom Wasser aus tun. zB. das etwa 30 km vom Stadtkern entfernte Schloss Peterhof.
1703 hat sich Zar Peter hier einmal "was gegönnt". Erst ein kleines Landhaus und immer mehr und mehr. Sozusagen ein russisches "Versailles". Jeder Brunnen glänzt in Gold. Größer, schöner, teurer, das war wohl seine Devise. Und wenn er Langeweile hatte, dann wurde eben gebaut... Allerdings hat Zar Peter die fertige Pracht nur 2 Sommer genießen können, dann starb er.
Und wer hätte es gedacht? Natürlich ist auch das Schloss seit 1990 UNESCO Weltkulturerbe. Seitens der UNESCO wurden mehr als 2000 Gebäude der Petersburger Innenstadt zu schützenswerten Gütern der Architekturgeschichte erkoren. (Mich würde mal interessieren, wer das alles bezahlt hat...)
Viele weitere sehenswerte Prachtbauten der Zaren sind im Umland zu bewundern, mit wunderschönen Grünanlagen. Gerade richtig, für weitere Tagestouren.
Zurück in die Stadt kommt man am Fußballstadion von Zinit St. Petersburg vorbei, der 2015 Russischer Meister wurde. Die Baukosten betrugen fast 1 Milliarde Euro. Baubeginn war 2007, die Fertigstellung war für 2010 geplant und die Einweihung wurde nun auf Jahr 2017 verschoben, rechtzeitig zur Fussball-WM 2018. Hat irgendwas von unserem Berliner Flughafen oder der Elbphilharmonie... ;)
Dann sehen wir auch schon den Winterpalast von Peter dem Großen und das Panzerschiff "Aurora", auf dem 1917 die Oktoberrevolution gestartet wurde.
Weiter zum Katharinenpalast, den die Zarin Katharina erbauen ließ. Gut zu erkennen, an der leuchtend blauen Farbe. Hier ist auch das verschwundene, aber rekonstruierte legendäre "Bernsteinzimmer" zu sehen.
Die St. Petri Kirche ist als größte lutherische Kirche Russlands ein wechselhaftes Symbol der Geschichte,1838 am Reformationstag eröffnet. Nach der Oktoberrevolution 1917 wird die Kirche von den Kommunisten verstaatlicht. Der sowjetische Staats- und Parteichef Chruschtschow lässt sie sogar zu einem Schwimmbad umbauen. Erst seit 1993 ist Gott sozusagen wieder "Hausherr". Heute kommen wieder viele Christen mit deutschen Wurzeln und feiern hier Gottesdienst.
Wer die Russen kennt, weiß, dass sie feiern können. Wodka fließt in Strömen und Geld spielt keine Rolle. Mehr als 80.000 Schüler und ihre Eltern feiern den Abiball, der für 3 Stunden Show fast 10 Millionen Euro kostet. Wer hat, der hat!
Und das zeigen die Russen gerne.
Zum Abschluss gibt es ein gigantisches Feuerwerk und es erscheint ein Segelschiff mit roten Segeln. Ein Symbol für die Schüler, dass jetzt der Ernst des Lebens beginnt.
Auch das Nachtleben kommt hier auf keinen Fall zu kurz. „Je zentraler, desto teurer“ lautet die Devise. Jeder Geschmack und Musikrichtung wird in den Bars und Clubs angeboten. Allerdings wechseln hier eher harte Getränke die Tresenseite ;)
Aber auch Restaurants gibt es für jeden Geschmack. Am besten in den aktuellen Infoseiten blättern oder das Internet befragen. Wer Russische Küche schätzt, der ist im Hotel Astoria oder im Grand Hotel Europe gut aufgehoben. Ein Restaurant mit vorwiegend vegetarischer Küche nennt sich "The Idiot". Vielleicht sollte man das mal testen?
Und zu guter Letzt sei empfohlen, in der Millionen Metropole vielleicht auf's Auto zu verzichten und die Metro zu nehmen oder sich einer geführten Sightseeing-Tour anzuschließen. Es gibt im Internet zB. zwei Anbieter in Deutschland, bei denen man auch Stadtführungen auf deutsch buchen kann.
Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten kann man in Miniatur (1:33) im Open-Air Museum "Mini-Gorod" im Alexandrowsky Park ansehen. Das Beste daran: Eintritt ist frei! Und anschließend kann man im Park, versteckt in einer Grotte, den besten Kaffee im "Bolsche kofe" trinken und von der guten alten Zeit träumen.
Wenn Sie gleich ganz Russland bereisen wollen, dann geht dies perfekt im Miniatur-Museum. Auf 800 qm geht es über Kaliningrad, Moskau bis ins eisige Sibirien.
Anreise: Die meisten Besucher kommen entweder mit dem Flieger oder mit der Fähre bzw. einem Kreuzfahrtschiff nach St. Petersburg, da dies die bequemste Anreisemöglichkeit ist.
Abenteuerlich ist die Anreise für ca. 2500 km mit dem PKW oder Wohnmobil. Fahrtzeiten von bis zu 30 Stunden und "sowjetische"
Gründlichkeit bei den Grenzkontrollen sind manchmal Nerv tötend. Wer die Route über Kaliningrad (ehem. Königsberg) oder Weißrussland nimmt, benötigt zusätzlich zum normalen Visum noch ein
Transitvisum.
Camping: Im Internet findet sich für St. Petersburg ein Campingplatz am Elizar-Hotel. Leider sind die Infos auf Russisch. Also mal recherchieren... Ein weiterer Campingplatz soll neben der „Litejnyj most“ (Gießbrücke), nicht weit von Newskij Prospekt, der Ermitage und „Petropavlovskaja krepost“ (Peter-Und-Paul-Festung) sein.
Reisevorbereitungen: Während sich in den EU-Staaten die Grenzen quasi aufgelöst haben, regiert hier noch immer die Macht der Sowjetunion, die an den Grenzen gerne ausgespielt wird.
Damit die Reise nicht ein jähes Ende findet, oder es zu Überraschungen kommt, sollte man daher gut vorbereitet seine Reise antreten. VISUM und Auslandsreiseversicherung und evtl. auch ein Transitvisa müssen besorgt werden. Wie in den meisten Ländern, muss bei Grenzübertritt der Reisepass noch 6 Monate gültig sein. (Klären, wie viel freie Seiten noch im Pass sein müssen)
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